Feuerwehrtaucher beim Einsatz im August 2024

Bergung von “Bayesian” vor Start

Samstag, 03. Mai 2025 | 13:50 Uhr

Von: apa

Der Schwimmkran “Hebo Lift 10” ist am Samstag im Hafen von Termini Imerese nahe Palermo eingetroffen, um die im vergangenen August gesunkene Luxusjacht “Bayesian” vom Meeresgrund zu bergen. Das Schiff mit einem der leistungsstärksten Kräne für Einsätze im Meer traf aus Rotterdam ein, wie italienische Medien berichteten. Die Bergung soll im Laufe des Samstags starten.

Der schwimmende Mehrzweckponton “Hebo Lift 2” war bereits am Donnerstag im Hafen der Stadt Termini Imerese eingetroffen. Etwa 70 Fachleute wurden aus ganz Europa nach Sizilien entsandt, um an der heiklen Bergung zu arbeiten. Vor der Bergung des Wracks soll aus Sicherheitsgründen der Mast der Segeljacht gekappt werden. Insgesamt werde die Bergung 20 bis 25 Tage dauern, teilten die Hafenbehörden von Palermo mit.

Das Areal vor Porticello nahe Palermo, wo das Boot des britischen Milliardärs Mike Lynch am 19. August 2024 untergegangen war, wurde gesperrt und wird das auch bis zum Ende der Arbeiten bleiben, wie lokale Medien berichteten. In einem Umkreis von 650 Metern gilt ein striktes Bade-, Überflugs-, Angel- und Segelverbot. Streng untersagt ist auch anzulegen, zu tauchen und unter Wasser zu filmen.

Kosten für Bergung auf 30 Millionen Euro geschätzt

Die Kosten der Bergung werden auf bis zu 30 Millionen Euro geschätzt. Das Schiff war über zwei Polizzen versichert, die Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro abdecken.

Um den Untergang der “Bayesian” ranken sich viele Spekulationen. Von der Bergung erhofft sich die Staatsanwaltschaft Aufschluss darüber, wie es zum raschen Sinken kommen konnte. Das Schiff gehörte dem britischen Software-Milliardär Mike Lynch, der auch Verbindungen zu Geheimdiensten hatte. Der 59-Jährige kam ebenso ums Leben wie seine 18-jährige Tochter. Zudem starben zwei befreundete Paare und der Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten.

Gegen den Kapitän und zwei weitere Mitglieder der Besatzung wird ermittelt. Gegen sie gibt es Vorwürfe, die Warnungen vor einem Unwetter ignoriert und sich dann nur selbst in Sicherheit gebracht zu haben. Es geht aber auch um die Frage, ob die italienische Herstellerfirma eine Schuld am Untergang des Schiffs trägt.

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