„Impfpflicht einzige Lösung“

Betrügerische Impfgegner: NAS schließt 50 Teststationen

Montag, 24. Januar 2022 | 08:00 Uhr

Von: ka

Rom – Auf den begründeten Verdacht hin, dass positive Tests über Gesundheitskarten nicht infizierter Personen ins System eingetragen worden waren, die sich auf diese Weise nach zehn Tagen einen Grünen Pass erschlichen hatten, wurden von den Carabinieri der Sondereinheit NAS in ganz Norditalien 50 Teststationen geschlossen.

Dieser „Trick“ der radikalen Impfgegner sowie die in Südtirol aufgedeckten mutmaßlichen Fälle von ins System eingetragenen, aber in Wirklichkeit nie durchgeführten positiven Tests könnten letztendlich den Druck auf die Regierung, nach österreichischem Modell eine Impfpflicht für alle einzuführen, weiter erhöhen. „Diese Betrügereien zeigen einmal mehr, dass die Impfpflicht die einzige Lösung ist“, so der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti.

ANSA/DANIEL DAL ZENNARO

Der neueste „Trick“ der Impfgegner, um ohne eine Impfung zu einem Grünen Pass zu gelangen, ist der sogenannte „Gesundheitskarten-Betrug“. Weil bei der Eingabe der Ergebnisse der Abstriche in das System des Gesundheitsministeriums Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren, wurden von den Carabinieri der Sondereinheit NAS in ganz Norditalien mehr als 50 Teststationen, an denen Abstriche abgenommen wurden, geschlossen.

Das Schlupfloch des „Gesundheitskarten-Betrugs“ der Impfgegner besteht darin, dass in den Apotheken, in denen normalerweise nicht die Identität der Kunden überprüft wird, bei der Feststellung eines positiven Testergebnisses dieses mittels der vorgelegten Gesundheitskarte in das System des Gesundheitsministeriums eingetragen wird. In der Praxis begibt sich ein positiv getesteter Betrüger zu verschiedenen Apotheken, zeigt jedes Mal eine andere Gesundheitskarte vor, lässt sich positiv testen und zur Freude seiner betrügerischen „Freunde“ das positive Testergebnis über die vorgelegte Karte in das System des römischen Gesundheitsministeriums eintragen. Nach zehn Tagen wiederholt der Betrüger die „Apothekenrunde“. Er lässt sich jedes Mal erneut testen und die negativen Testergebnisse über die mitgebrachten Karten ins System einspeisen. Die angeblichen „Genesungen“ erlauben es den wahren Karteninhabern, sich einen für die nächsten sechs Monate gültigen Grünen Pass zu erschleichen.

APA/APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Zum Leidwesen der betrügerischen Impfgegner blieb dieses kriminelle Verhalten aber nicht unentdeckt. Einer Vielzahl von Hinweisen folgend führten die Carabinieri der Sondereinheit NAS in der Lombardei und in Ligurien Stichprobenkontrollen durch, bei denen die Ausweispapiere mit den Daten der vorgelegten Gesundheitskarten verglichen wurden. Im Rahmen dieser Kontrolltätigkeit wurden bereits mehr als 50 Teststationen geschlossen. Auf den begründeten Verdacht hin, dass betrügerische Mitarbeiter in Wirklichkeit nie erfolgte Tests ins System eingespeist und damit Hunderten von Impfgegnern zu Grünen Pässen verholfen hätten, wurden auch in Südtirol 31 der insgesamt 3.000 Zugänge zum Eintragen von Testergebnissen gesperrt.

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„Mit Besorgnis stelle ich fest, dass sich eine neue Praxis ausbreitet, um die Impfung zu umgehen und einen Grünen Pass zu erhalten. Positive Personen, die sich mit der Steuernummer ihrer Impfgegner-Freunde testen lassen, verhelfen diesen zuerst zu einer „Krankheit“ und dann zu einer „Genesung“, die sie zu einem digitalen Covid-Zertifikat der EU berechtigt“, meint der Präsident der Region Ligurien Giovanni Toti.

„Ich habe bereits mit der italienischen Apothekenvereinigung Federfarma darüber gesprochen. Sie haben mir versichert, die Ausweispapiere und Karten noch sorgfältiger zu prüfen. Ich danke den Apothekern, die seit Beginn der Pandemie an vorderster Front stehen, und den Ordnungskräften, die alles daransetzen, diese Schurken und Schlaumeier aufzuspüren, für ihre Arbeit. Weil sie mit dieser Straftat riskieren, ihr rücksichtsloses Verhalten vielleicht teuer bezahlen zu müssen, sind diese Schurken eigentlich gar nicht so schlau. Diese Betrügereien zeigen einmal mehr, dass die Impfpflicht die einzige Lösung ist, Covid-19 zu besiegen“, fügt Giovanni Toti hinzu.

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Besonders der letzte Satz des Präsidenten der Region Ligurien lässt aufhorchen. Giovanni Toti reiht sich in der immer größeren Reihe jener Politiker und Experten ein, die es leid sind, Schlupflöcher, die sich Impfgegner zunutze machen, zu stopfen. Vielmehr plädieren dafür, mit einer allgemeinen Impfpflicht, wie sie in Österreich mit Februar in Kraft treten wird, den Impfgegnern jegliche Schwindelmöglichkeit zu nehmen.