Von: Ivd
Lido di Camaiore – In dem Unglück um zwei verstorbene deutsche Schülerinnen nahe Pisa kommen weitere Details über den Hergang der Tat ans Licht: Nach dem Unfall soll die Fahrerin auf Rettungskräfte nicht zurechnungsfähig gewirkt haben. Im Vorfeld soll die Brasilianerin bei Kollegen wegen ihres unberechenbaren Verhaltens und Alkohols während der Arbeit aufgefallen sein. Auch bei der Polizei ist sie wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss aktenkundig.
Wer ist die Unfallfahrerin?
Katia P. d. S. kam vor zehn Jahren aus Brasilien nach Italien und arbeitete bis vor Kurzem als Barkeeperin in einer Bar in der Nähe des Unfallorts. Ihre Kollegen berichten von ihrem unberechenbaren Verhalten gegenüber Gästen und ihrer Neigung, während der Arbeit zum Glas zu greifen. Auch der Polizei ist sie wegen ihres Alkoholkonsums bereits bekannt: Vor einigen Jahren war sie wegen Trunkenheit am Steuer zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll die 44-Jährige jedoch während der Fahrt nüchtern gewesen sein.
“Ich war es nicht”
Am Unfallort zeigte Katia P. d. S. eine erschreckende Teilnahmslosigkeit. Als die Rettungskräfte eintrafen, soll sie gestammelt haben: „Es war nicht meine Schuld, Sie irren sich.“ Doch Überwachungsvideos belegen, dass sie mit hoher Geschwindigkeit auf den Gehweg fuhr, ohne einen Bremsversuch zu unternehmen. Es wurden keine Bremsspuren am Unfallort gefunden, was auf eine grobe Fahrlässigkeit hindeutet. Eine Fehlfunktion des Autos ist zum derzeitigen Ermittlungszeitpunkt ebenfalls nicht auszuschließen. Im Vorfeld der Tat soll die 44-Jährige bereits mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt gerast sein und habe zwei rote Ampeln überfahren haben. Auch ihre Beifahrerin bestätigt, dass die Brasilianerin „wie in Trance“ gewesen sei.
Zeugen und Angehörige sind fassungslos
Der Vorfall hat eine Welle der Bestürzung ausgelöst. Besonders die Gleichgültigkeit der Fahrerin unmittelbar nach dem Unfall verstört viele. „Sie stand einfach da, als sei nichts geschehen“, berichtet ein Augenzeuge. Der umgefahrene Ampelmast wurde durch den Aufprall so stark weggeschleudert, dass er in das Fenster eines nahe gelegenen Hotels flog. Hotelbesitzerin Roberta Palmerini erklärte: „Nur wenige Minuten zuvor war eine Touristengruppe von 15 Personen an dieser Stelle vorbeigegangen. Es hätte ein noch größeres Massaker geben können.“
Derzeit steht Katia P. d. S. unter Hausarrest und muss eine Fußfessel tragen. Ein Richter wird in den kommenden Tagen entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft genommen wird. Für die Familien der Opfer und die Verletzten bleibt jedoch die Frage offen, wie es zu dieser schrecklichen Tat kommen konnte und ob sie hätte verhindert werden können.
Was war geschehen?
Am Mittwochabend ereignete sich in Lido di Camaiore ein schwerer Unfall, der zwei deutsche Schülerinnen aus Duisburg das Leben kostete. Die beiden jungen Frauen, 17 und 19 Jahre alt, waren auf Klassenfahrt, als sie von einem SUV erfasst wurden. Die Fahrerin, die 44-jährige Brasilianerin Katia P. d. S., war mit einem PS-starken Mercedes unterwegs, missachtete zwei rote Ampeln und raste mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Gehweg, wo sie mehrere Fußgänger erfasste. Neben den beiden toten Schülerinnen wurden sechs weitere Menschen schwer verletzt, darunter auch eine Klassenkameradin, die mit einem Hüftbruch in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Eine 60-jährige Frau schwebt noch immer in Lebensgefahr.
Auto fuori controllo: Gravissimo incidente stradale a Lido di Camaiore. Una cittadina brasiliana di 44 anni ha bucato due semafori rossi investendo diversi pedoni all’incrocio con viale Italica sul lungomare.
Negativa al test alcolemico. Buca 2 semafori, nessun segno di frenata. pic.twitter.com/0G52tiuXi2— gloriano bartolini (@11Giuliano) September 19, 2024
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