Von: luk
Rom/Berlin – Italien hat wieder Zugang zum europäischen Kennzeichenaustauschsystem (Eucaris) erhalten, wodurch nun erneut Verkehrsstrafen in Millionenhöhe, unter anderem auch in Südtirol, an deutsche Autofahrer zugestellt werden können.
Dieser Schritt betrifft besonders deutsche Fahrzeughalter, die Verkehrsstrafen in Italien begangen haben. Allein in der Stadt Meran hatten sich bekanntlich durch etwa 4.000 nicht zugestellte Strafzettel Bußgelder in Höhe von rund 230.000 Euro angehäuft. Italienische Behörden waren zuvor nicht in der Lage, die Besitzer dieser Fahrzeuge zu ermitteln, da Italien für eine gewisse Zeit den Zugang zu Eucaris verloren hatte.
Problem weit verbreitet in Südtirol und Italien
Dieses Problem betraf nicht nur Meran, sondern das gesamte Land. Polizeibehörden in Südtirol sowie auf dem restlichen italienischen Staatsgebiet konnten keine Strafzettel an deutsche Fahrzeughalter verschicken. Mit der Einigung zwischen Italien und Deutschland, den Zugang zu den Daten wiederherzustellen, können nun die aufgestauten Strafzettel in Millionenhöhe zugestellt werden.
Datenzugriff ausgesetzt: Deutschland verweigerte Eucaris-Nutzung
Vor etwa einem Jahr wurde italienischen Medienberichten zufolge der Datenaustausch gestoppt, weil italienische Behörden die Eucaris-Datenbank nicht nur für Verkehrsdelikte, sondern auch für andere Verstöße nutzten. Deutschland sowie Österreich und die Niederlande hatten daraufhin den Zugriff für Italien verweigert.
Lösung gefunden: Deutschland öffnet den Zugang wieder
Die Meinungsverschiedenheiten scheinen nun beigelegt zu sein, und das deutsche Kraftfahrzeugbundesamt gewährt Italien wieder den Zugriff auf die Eucaris-Datenbank. Somit können die italienischen Behörden erneut auf die Register anderer EU-Staaten zugreifen und offene Verkehrsstrafen an die entsprechenden Fahrzeughalter weiterleiten.
Aktuell sind 28 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen