Von: luk
Trient/Fassatal – Der Trentiner Landtag hat einstimmig einem Antrag zur Einführung zeitlich begrenzter Parkmöglichkeiten (Parkscheibenpflicht) für Camper und Wohnmobile auf den Dolomitenpässen in der Provinz Trient beschlossen. Ziel der Maßnahme ist es, den zunehmenden und oft ungeordneten Verkehr von Campingfahrzeugen entlang der beliebten Passstraßen besser zu regeln und negative Auswirkungen auf Umwelt und Anwohner einzudämmen.
Der Vorstoß stammt vom Abgeordneten Luca Guglielmi (Liste Fassa). In seiner Begründung verwies er auf die starke Zunahme von Wohnmobilen, Kleintransportern und Zelten, die in den Sommermonaten an den Straßenrändern und Parkbuchten rund um den Sella- und Pordoipass abgestellt werden. „In den vergangenen Monaten haben sich dort regelrechte Zeltlager gebildet, die erhebliche Umwelt-, Hygiene- und Sicherheitsprobleme verursachen. Das ist geschehen, ohne dass die Region wirtschaftlich davon profitiert“, so Guglielmi.
Laut dem Abgeordneten belasten die nächtlich abgestellten Fahrzeuge das sensible Ökosystem der Dolomiten und führen zu Müllproblemen, erhöhtem Wartungsaufwand und einer generellen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. „Es handelt sich um eine Form des Tourismus, die weder nachhaltig noch respektvoll gegenüber einem so empfindlichen Naturraum ist“, sagte Guglielmi.
Die neue Regelung sieht vor, dass das Abstellen von Fahrzeugen auf den Passparkplätzen künftig nur für begrenzte Zeit möglich sein soll. Das ist ein ähnlicher Ansatz wie in Südtirol. Dadurch sollen Übernachtungen am Straßenrand verhindert werden. Kontrollorgane könnten bei Verstößen künftig Bußgelder verhängen.
Der Beschluss gilt als erster Schritt hin zu einer umfassenderen Regelung des Individualtourismus im Hochgebirge. Guglielmi kündigte an, weitere gesetzliche Maßnahmen vorzubereiten, um „einen verantwortungsvollen und koordinierten Tourismus“ in den Dolomiten sicherzustellen. Entscheidend sei dabei, dass alle Akteure des Tourismussektors, etwa der Hoteliers- und Gastwirteverband Asat, gemeinsam an Lösungen arbeiten, um Naturschutz und Besucherlenkung in Einklang zu bringen.
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