Von: ka
L’Aquila – Nach einem zehntägigen Urlaub in einem Hotel in L’Aquila in den Abruzzen hatte ein Zechpreller-Pärchen, das diese dreiste Masche bereits mehrmals durchgezogen hatte, bereits alle Vorbereitungen getroffen, um wie üblich ohne Begleichung der fälligen Hotelrechnung zu verschwinden. Der Mietwagen, den sie ebenfalls nicht bezahlt hatten, stand vollgepackt mit dem Gepäck auf dem Parkplatz und der Autoschlüssel steckte im Zündschloss. Allerdings hatten sie weder die Rechnung mit den Mitarbeitern der Hotelrezeption und noch weniger jene mit der Polizei gemacht.
Das junge Betrügerpärchen wollte wie üblich seine bewährte Masche anwenden, die bereits viele Male zum Erfolg geführt hatte. Der Mietwagen, den sie nicht bezahlt hatten, stand bereits mit dem Urlaubsgepäck vollgestopft und mit dem Schlüssel im Armaturenbrett zur Abfahrt ins nächste Abenteuer bereit. Der Plan des Zechpreller-Pärchens, eine Überweisung vorzutäuschen und dann zu fliehen, bevor die Hotelangestellten den Betrug entdecken, sollte jedoch nicht aufgehen.
Das junge Pärchen, das seinen zehntägigen Aufenthalt bereits beendet hatte und sich auf die Abreise vorbereitete, war gerade dabei, das Zimmer zu verlassen, als die Inhaber des Hotels die Meldung aus der Rezeption erreichte, dass bei der vom Paar getätigten Überweisung Unregelmäßigkeiten aufgetreten waren und es zu keiner Bezahlung der Rechnung gekommen war.
Laut der Darstellung des Hotels habe das junge Betrügerpärchen zunächst versucht, die missglückte Überweisung mit banktechnischen Problemen zu erklären, aber als ihnen bewusst geworden sei, dass diese Ausreden auf keinen fruchtbaren Boden fielen, habe das Pärchen einen Moment der Ablenkung des Hotelpersonals zur Flucht benutzt.
Die Inhaber des Hotels erstatteten am Mittwoch, dem 7. August, Anzeige. Dank der genauen Angaben zu den beiden Personen und ihrem “gemieteten” Auto gelang es der Polizei, das junge Betrügerpärchen noch in den Abruzzen an der Anschlussstelle Tornimparte der Autobahn A24 in Richtung Rom zu stellen. Die Kontrollen der Polizeibeamten brachten schnell ans Tageslicht, dass sowohl der junge Mann als auch seine Partnerin mehrere Vorstrafen wegen Betrugs und Eigentumsdelikten aufweisen.
Weil sie die Miete für das Auto, mit dem sie unterwegs waren, nicht bezahlt und es zudem nach Ablauf des vereinbarten Termins nicht zurückgegeben hatte, war die junge Frau bereits von der Autovermietung wegen Unterschlagung angezeigt worden. Der junge Mann am Steuer hingegen besaß keinen Führerschein. Laut den Erkenntnissen der Polizei hatte er nie eine Fahrerlaubnis erworben. Zudem hatte er eine richterliche Verfügung missachtet, sich in der Gemeinde seines Wohnsitzes aufzuhalten. Er hätte sie ohne Genehmigung des Richters nicht verlassen dürfen.
Außerdem kam bei der Durchsuchung des Mietautos unter einem Sitz eine Schreckschusspistole samt Magazin mit acht Patronen zum Vorschein.
Das Pärchen wird sich vor Gericht wegen gemeinschaftlich verübten Betrugs verantworten müssen. Für den jungen Mann kommt hinzu, dass er wegen Fahrens ohne Führerschein sowie wegen Nichterfüllung einer Aufenthaltspflicht bei den Justizbehörden angezeigt wurde. Aufgrund ihrer Vorstrafen und der Dreistigkeit ihrer Masche werden die beiden kaum mit der Milde der Richter rechnen können.
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