Von: mk
Trient – Der Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat eine Verordnung erlassen, die der Forstbehörde den Abschuss zweier Wölfe auf einer Alm im Gemeindegebiet von Ala erlaubt. Die gesamtstaatliche Umweltschutzbehörde ISPRA hat grünes Licht gegeben – ein Präzedenzfall in Italien.
Wie die Zeitung „l‘Adige“ berichtet, war die hohe Anzahl an gerissenen Nutztieren in der Gegend ausschlaggebend.
Die „Malga Boldera“, wie die Alm heißt, gehört der Gemeinde und wird von der lokalen Viehzüchtervereinigung geführt. Die 64 Hektar Weidefläche sind mit einem Elektrozaun zum Schutz vor Großraubtieren umzingelt.
Trotzdem ist den Wölfen immer wieder gelungen, den Schutzzaun zu überwinden. Seit 3. Juni wurden 16 Rinder und zwei Esel gerissen.
Laut ISPRA wird durch den Abschuss der beiden Wölfe der Bestand in der Region nicht gefährdet. Die Entnahme stehe im Einklang sowohl mit dem entsprechenden Landesgesetz als auch mit der Habitat-Richtlinie.
ISPRA betonte jedoch, dass es die Entnahme dieser beiden Wölfe “experimentellen Charakter” habe. Die Provinz muss innerhalb von drei Monaten “eine zusammenfassende Bewertung der möglichen Verbesserungen bei der Prävention” vorlegen. Da es sich um eine erste Genehmigung zur Entnahme von Wölfen handelt, möchte die Behörde “insbesondere Informationen über die Auswirkungen der Entnahme auf die Wolfspopulation und die Raubtierdynamik sammeln”.
Gemeldet wurde im Trentino zuletzt eine Zunahme bei der Zahl der Wölfe mit 24 sesshaften Rudeln und fünf Rudeln, die zwischen der Provinz und den angrenzenden Gebieten umherziehen. Insgesamt gibt es somit 194 Wölfe. Im Jahr 2022 wurden 14 getötete Wölfe aufgrund von Straßen- und Bahnunfällen verzeichnet. Wegen den von Wölfen gerissenen Tieren muss das Trentino den Viehzüchtern hohe Entschädigungen zahlen.