Von: luk
Trient – Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Gletschersturz an der Marmolata in den Dolomiten, bei dem elf Alpinisten ihr Leben verloren haben, hat das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft von Trient auf Archivierung der Ermittlungen zugestimmt.
Ermittlungsrichter Enrico Borrelli teilte die Einschätzung der Staatsanwaltschaft sowie der technischen Gutachter, wonach die Naturkatastrophe nicht vorhersehbar gewesen sei, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Zu dem tragischen Unglück kam es am 3. Juli 2022 um 13.45 Uhr. Aus dem Gletscher im oberen Bereich der Marmolata brach ein großer Bereich ab und stürzte ins Tal. Die Eis- und Gesteinsmassen erfassten mehrere Seilschaften und rissen elf Bergsteiger in den Tod, acht weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Es war eines der schlimmsten Bergunglücke der vergangenen Jahrzehnte in Italien. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich wegen der drohenden Gefahr weiterer Abbrüche als äußerst schwierig.
Laut den Experten waren die ungewöhnlich hohen Temperaturen in den Wochen zuvor vermutlich der Grund für den Gletscherbruch. Dazu war im vorigen Winter viel weniger Niederschlag als gewöhnlich gefallen, sodass dem Gletscher eine isolierende Schneeschicht als Schutz gegen die Sonne und die hohen Temperaturen fehlte. Reinhold Messner sah in dem Unglück eine Folge der Erderwärmung.
Die Marmolata ist der höchste Berg der Dolomiten und Teil der Marmolatagruppe.