Kindergeburtstag mündet in schreckliche Tragödie – VIDEO

Grausame Bluttat: „Er wollte beide Frauen töten“

Dienstag, 15. Juli 2025 | 08:20 Uhr

Von: ka

Marotta di Mondolfo – In dem Adria-Badeort Marotta di Mondolfo in den Marken mündete ein harmloser Kindergeburtstag in eine schreckliche Tragödie. Angeblich, weil er sich von der lauten Musik gestört fühlte, zog der 71-jährige Sandro Spingardi eine Waffe und erschoss die 44-jährige Griselda Cassia Nunez, die Großmutter des kleinen Mädchens, das mit seinen Freunden und Freundinnen seinen fünften Geburtstag feierte. Deren Tochter und Mutter der kleinen Gastgeberin, die 28-jährige Kenia Cassia Vaca, überlebte den tödlichen Angriff nur durch Glück. Der Täter verbarrikadierte sich nach der Tat im Haus und drohte, sich das Leben zu nehmen, konnte jedoch von den Carabinieri festgenommen und ins Gefängnis gebracht werden.

Im Garten ihres Häuschens in Marotta di Mondolfo, einem kleinen und bescheidenen Adria-Badeort in den Marken, hatten die 44-jährige Griselda Cassia Nunez und ihre Tochter Kenia Cassia Vaca am frühen Freitagabend alles hergerichtet, um dem fünfjährigen Mädchen ein schönes Geburtstagsfest zu bieten. Doch der Kindergeburtstag, zu dem mehrere Kleinkinder und deren Mütter gekommen waren – von denen wie die beiden Gastgeberinnen die meisten ursprünglich aus Bolivien stammen –, sollte wenige Stunden später, gegen 21.50 Uhr, in eine schreckliche Tragödie münden.

Facebook/Rossini TV

Der 71-jährige Hydrauliker im Ruhestand Sandro Spingardi, der seit der Trennung von seiner Frau auf dem Nachbargrundstück in einem Wohnwagen lebte, fühlte sich angeblich durch die Musik gestört. Als er wutentbrannt Griselda Cassia Nunez, die auch seine Schwägerin ist – ihr Ehemann und Bruder des Täters, Stefano, ist vor einigen Jahren gestorben – zur Rede stellte, kam es sofort zu einer heftigen verbalen Auseinandersetzung.

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Ersten Rekonstruktionen der Carabinieri zufolge kehrte der 71-Jährige unmittelbar danach in seinen Wohnwagen zurück, nahm seine Schusswaffe an sich und begab sich erneut zu seiner Schwägerin und seiner Nichte. Bewaffnet mit einer Pistole stürmte er auf die Feier und eröffnete das Feuer. Griselda Cassia Nunez wurde von einer Kugel am Kopf tödlich getroffen und brach im Garten hinter dem Haus zusammen.

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Auch Kenia Cassia Vaca wurde durch ein Projektil am Kopf verletzt, allerdings nur durch einen Streifschuss. Ihr gelang es, Schutz zu finden, indem sie sich im Haus einschloss und ihre Nachbarn um Hilfe rief. Diese schlugen daraufhin Alarm. Die 28-Jährige wurde nach der Erstversorgung durch den Notarzt ins Krankenhaus von Ancona eingeliefert. Glücklicherweise erwies sich ihr Zustand als weniger ernst, als es anfangs schien. Bereits am Montag konnte sie das Krankenhaus wieder verlassen.

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Für die rund fünf anwesenden Kinder, die alle etwa fünf Jahre alt waren, waren die schrecklichen Szenen, die sich vor ihren Augen abspielten, besonders grauenhaft. Eine der anwesenden Mütter, die heute als Heldin gilt, nahm sich geistesgegenwärtig der Kinder an und brachte sie in Sicherheit, bis die Carabinieri und die Rettungskräfte eintrafen. Die kleinen Kinder, die sichtlich unter Schock standen, wurden am Freitagabend in die Abteilung für Kinderneuropsychiatrie des Krankenhauses in Fano gebracht. Dort hatten sie in Anwesenheit von Kinderpsychologen Gelegenheit, mit der Verarbeitung des Erlebten zu beginnen.

Facebook/Griselda Cassia Nunez

Sandro Spingardi hingegen verbarrikadierte sich nach den Schüssen in einem Teil des Hauses und drohte, die Waffe gegen sich selbst zu richten. Nach kurzer Zeit gelang es den Carabinieri, ihn zur Aufgabe zu überreden. Einen Moment der Unaufmerksamkeit nutzten die Beamten, um ihn mit einer Elektropistole endgültig zu überwältigen und festzunehmen. Nach einem ersten Verhör wurde er in Untersuchungshaft überstellt.

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„Ich wollte nicht töten, ich wollte nicht, dass sie sterben“, beteuerte der 71-Jährige. Zeugen sagten jedoch aus, dass er seine Nichte, Kenia Cassia Vaca, die Mutter der Fünfjährigen, verfolgt und auf sie geschossen hatte, um nach der Witwe seines verstorbenen Bruders Stefano auch die 28-Jährige zu ermorden. „Er wollte beide Frauen töten“, so die Aussage von Augenzeugen der Bluttat.

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Das Motiv liegt trotz der Aussage des Täters, er habe sich durch die laute Musik gestört gefühlt, noch weitgehend im Dunkeln. Die Tatsache, dass Sandrino Spingardi nicht nur der Nachbar, sondern auch der Bruder des Ehemanns vom Opfer war, der Jahre zuvor gestorben war, veranlasst die Ermittler zu der Vermutung, dass andere Motive – vielleicht ein schwelender Erbschaftsstreit – hinter der schrecklichen Bluttat stecken könnten.

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Griselda hatte wiederholt Fotos und Beiträge in den sozialen Medien geteilt, in denen sie ihre Trauer über Stefanos Tod zum Ausdruck brachte und betonte, wie sehr sie ihn vermisse. Nach Stefanos Tod lebte die 44-Jährige weiterhin in dem Landhaus, das der Familie ihres Mannes gehörte. Sandro Spingardi hingegen, der bis zu seiner Pensionierung als Hydrauliker gearbeitet hatte, wohnte seit der Trennung von seiner Frau auf dem Nachbargrundstück in einem Wohnwagen. Offenbar gab es zwischen den beiden noch eine offene Rechnung, aber die genauen Hintergründe des grausamen Mordes und Mordversuchs sind derzeit noch Gegenstand von Untersuchungen.

Nach der Bluttat herrscht weit über den kleinen Adria-Badeort hinaus Trauer und bedrücktes Schweigen. Um die notleidende Tochter und Enkelin des Mordopfers zu unterstützen, organisierten rührige Freunde und Nachbarn der Familie eine Spendenaktion.

Ähnlich wie in früheren Fällen befeuerten der Mord und der Mordversuch die in Italien nie ganz zur Ruhe gekommene Debatte darüber, warum Personen wie der 71-jährige Täter legal eine Schusswaffe besitzen können.

Facebook/Nei Salvatierra/Griselda Cassia Nunez

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