Von: ka
Rom – Viele italienische Kleinunternehmer blicken mit Ungewissheit der kommenden Einführung des Grünen Passes für die gesamte Arbeitswelt entgegen.
Unter den Unternehmern, die bereits heute händeringend nach ausgebildeten Fachkräften suchen, ist die Furcht groß, dass eine nicht unbedeutende Anzahl von ungeimpften Beschäftigten – ein Viertel oder in Zahlen ausgedrückt rund 3,7 Millionen aller italienischen Angestellten der Privatwirtschaft sind noch ungeimpft – infolge der Pflicht des Grünen Passes aus dem Berufsleben ausscheiden könnte. Laut der Unternehmervereinigung „CGIA di Mestre“ könnten metallverarbeitende Betriebe sowie Betriebe, die im Baugewerbe, im Textilbereich und in der Produktion von Schuhen tätig sind, am meisten von möglichen Produktionsausfällen betroffen sein. Zugleich hoffen die Unternehmer, dass viele heute ungeimpfte Angestellte die noch verbleibenden drei Wochen dazu nutzen werden, sich impfen zu lassen.
So sehr die italienischen Kleinunternehmer den Grünen Pass für die gesamte Arbeitswelt begrüßen – die drastische Maßnahme beugt dem Entstehen möglicher Coronacluster unter den Angestellten vor –, so sehr blicken sie mit Sorge und Ungewissheit dem kommenden Tag seiner Einführung, den 15. Oktober, entgegen. Unter den Unternehmern, die bereits heute händeringend nach ausgebildeten Fachkräften suchen, ist die Furcht groß, dass eine nicht unwesentliche Anzahl von ungeimpften Arbeitern – ein Viertel aller italienischen Angestellten der Privatwirtschaft haben noch keine Impfdosis erhalten – infolge der Pflicht des Grünen Passes für die Arbeitswelt verloren gehen könnten.
Zugleich hoffen die Unternehmer, dass viele ungeimpfte Angestellte die noch verbleibenden drei Wochen dazu nutzen werden, sich impfen zu lassen. Diese Hoffnung ist nicht unberechtigt. Die Pflicht des Grünen Passes, die ab Mitte Oktober sowohl für alle öffentlichen Angestellten als auch für alle privatwirtschaftlich angestellten Arbeitnehmer gelten wird, beflügelt die italienische Impfkampagne. Laut den ersten Zahlen hat nach der Bekanntgabe des Dekrets die Anzahl der Erstimpfungen stark zugenommen.
+30% DI PRIME DOSI IN UNA SETTIMANA, "È L'EFFETTO GREEN PASS"
+30% DI PRIME DOSI IN UNA SETTIMANA, "È L'EFFETTO GREEN PASS"L'effetto green pass si fa sentire sull'andamento della campagna di vaccinazione. Le prime dosi registrano un aumento del 30 per cento in una settimana, 3 italiani su 4 hanno completato il ciclo. Il ministro della Salute Speranza: "Dati incoraggianti, avanti così".Valeria Papitto per Il Tg3 delle 14:20 del 25 settembre 2021
Posted by Tg3 on Saturday, September 25, 2021
Sollte sich dieser Wunsch aber nicht erfüllen, könnten viele Unternehmen in die Lage geraten, infolge des Mangels an ausgebildeten Fachkräften ihre Produktion einstellen zu müssen. Für die Inhaber der betroffenen Betriebe ist es auch kein Trost, dass das Gesetz für Unternehmen mit weniger als 15 Beschäftigten die Möglichkeit vorsieht, Angestellte, die über keinen Grünen Pass verfügen, ersetzen zu können. Besonders in einigen wirtschaftsstarken Regionen Italiens ist es aber schon heute schwierig, für bestimmte Berufe ausreichend spezialisiertes Fachpersonal zu finden.
Gerade aber bei Unternehmen mit nur wenigen Angestellten könnte bereits der Ausfall eines Facharbeiters zu einem Produktionsstopp führen. Natürlich eröffnet die Möglichkeit, sich alle 48 Stunden testen zu können, auch erklärten Impfgegnern weiterhin am Berufsleben teilzunehmen, aber die nicht unbedeutenden Kosten für die Antigentests – 180 bis 200 Euro im Monat –, aber auch der Stress, sich immer wieder testen lassen zu müssen, könnten zum Ausscheiden von Arbeitnehmern aus der Berufswelt führen. Einige Betriebe haben angekündigt, dass sie für die für ihre ungeimpften Beschäftigten notwendigen Tests aufkommen werden, aber einer Umfrage zufolge ist diese Praxis eher selten und wird von den großen Unternehmervereinigungen, die die Impfkampagne der italienischen Regierung unterstützen, kritisch gesehen.
Laut der Unternehmervereinigung „CGIA di Mestre“ könnten metallverarbeitende Betriebe sowie Betriebe, die im Baugewerbe, im Textilbereich und in der Schuhproduktion tätig sind, am meisten von möglichen Produktionsausfällen betroffen sein. Unternehmen, die in diesen Sparten tätig sind, haben schon jetzt große Schwierigkeiten, offene Arbeitsplätze zu besetzen.
Laut den letzten Daten der Regierung sind elf Millionen der italienischen Privatangestellten geimpft. 25,1 Prozent oder in Zahlen ausgedrückt rund 3,7 Millionen aller italienischen Angestellten der Privatwirtschaft haben indes noch keine Impfdosis erhalten. Unter den öffentlichen Angestellten hingegen beträgt der Anteil der ungeimpften Beschäftigten lediglich 12,1 Prozent. Mit jeweils knapp 20 Prozent und 21,7 Prozent ist auch unter den aus der Arbeitswelt ausgeschiedenen Personen und unter den Arbeitslosen der Prozentsatz Ungeimpfter geringer als unter den Privatangestellten.
Aus Sicht der Kleinunternehmen liegt es daher auf der Hand, dass die Impfkampagne ihr Augenmerk besonders auf die Angestellten der Privatwirtschaft richten sollte. Heute weiß aber niemand, ob und wie viele Fachkräfte am Ende auf die Impfung und den Grünen Pass verzichten und sich womöglich aus dem Berufsleben zurückziehen werden.