Das sollten Käufer und Verkäufer in der aktuellen Lage tun

Hohe Gebrauchtwagenpreise: Entspannung in Sicht

Freitag, 10. März 2023 | 12:35 Uhr

Rom – Wer derzeit im Begriff ist, ein Auto zu kaufen – egal ob neu oder gebraucht – muss feststellen, dass die Preise in den letzten zwei bis drei Jahren kräftig nach oben gegangen sind.

Gerade auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind die Preise innerhalb von nur zwei Jahren um 42,5 Prozent angeschwollen.

Das hat mehrere Gründe: Durch die Corona-Pandemie bedingte Produktionsausfälle und Lieferketten-Probleme wurden 2022 durch den Ukraine-Krieg und die dadurch gestiegenen Energiekosten noch weiter verschärft. Auch durch eine schlechte Planung seitens der Autobauer gab es vor allem eine Knappheit bei Microchips. Viele Kunden von Neuwagen sind daher auf den Gebrauchtwagenmarkt ausgewichen, wodurch die Preise getrieben wurden.

Das Phänomen ist nicht nur in Italien, sondern auch anderen europäischen Ländern zu beobachten. Experten sprechen mittlerweile von Rekordpreisen und einem überhitzten Markt. Doch es mehren sich langsam die Hinweise auf eine Wende:

Ein Bericht von J.P. Morgan Research kam bereits vor drei Monaten zu dem Schluss, dass der Gipfel des Preisanstiegs am Gebrauchtwagenmarkt erreicht sei. 2023 dürften die Preise wieder fallen – um zehn bis 20 Prozent. Innerhalb 2024 – so Prognose von J.P. Morgan Research – dürfte wieder Normalität einkehren – auch was den Neuwagenmarkt betrifft.

Auch das deutsche Fachblatt “Automobilwoche” kommt nach der Befragung mehrerer Autohandels-Experten und Verbänden zum Schluss, dass die Rekord-Gebrauchtwagenpreise “nicht zu halten sind”. „Der Markt ist heißgelaufen. Das zeigt ein Blick auf die durchschnittlichen Restwerte. In den vergangenen anderthalb Jahren stiegen sie für drei Jahre alte Gebrauchte um knapp 15 Prozentpunkte. Lagen die Restwerte im Juni 2021 noch bei 54,2 Prozent des Listenneupreises, waren sie Anfang Januar 2023 bei 68,7 Prozent. Doch seitdem kommen sie ins Rutschen“, so die „Automobilwoche“.

Außerdem seien auch die Standtage von 91 auf 97 gestiegen. Dieser wichtige Indikator steht für die Zahl an Tagen, die ein Auto bis zum Wiederverkauf beim Händler steht. Je höher die Zahl, desto schwieriger wird der Markt für Verkäufer. Der Preisdruck bei den Händlern steigt also. In den USA ist der Trend bereits absehbar, die Gebrauchtwagenpreise sanken zuletzt um knapp 15 Prozent.

Was sollten Käufer und Verkäufer in der aktuellen Lage tun?

Wer derzeit einen Gebrauchtwagen kaufen oder verkaufen möchte, sollte sich die Lage gut ansehen und die nächsten Schritte wohl überlegt angehen.

Für Verkäufer dürften die “goldenen Zeiten” mit Traumpreisen für ihre gebrauchten “Schätzchen” bald dem Ende zugehen. Es könnte daher ratsam sein, jetzt noch schnell den Verkauf zu tätigen.

Käufer könnten – wenn möglich – noch etwas abwarten und auf günstigere Preise setzen. Wer allerdings jetzt ein Auto benötigt, muss wohl oder übel in den (noch) sauren Apfel beißen.

Von: luk