Der grausame Tod der 14-jährigen Martina Carbonaro erschüttert Italien – VIDEO

„Ich habe sie mit einem Stein erschlagen“

Donnerstag, 29. Mai 2025 | 19:54 Uhr
Update

Von: ka

Afragola – Der grausame Mord an der erst 14-jährigen Martina Carbonaro, die seit Montagnachmittag vermisst und deren Leiche in der Nacht auf Mittwoch in einem verlassenen Haus gefunden wurde, erschüttert Italien.

Wenige Stunden nach dem Leichenfund gestand ihr Ex-Freund die Bluttat. Er wollte die Entscheidung der 14-Jährigen, ihn zu verlassen, nicht hinnehmen. „Sie wollte nicht zu mir zurückkehren. Ich habe sie mit einem Stein erschlagen“, gestand der 19-jährige Alessio Tucci.

Der Vermisstenfall der 14-jährigen Martina Carbonaro aus Afragola bei Neapel fand in der Nacht auf Mittwoch ein dramatisches Ende. Ihre Leiche wurde von den Carabinieri in der ehemaligen Wohnung des Hausmeisters einer aufgelassenen Sportanlage gefunden. Sie war hinter einem alten Kleiderschrank und einem Haufen Schutt und Müll versteckt. Die Suche der Polizei hatte sich bereits seit Dienstagnachmittag auf das Gebiet des ehemaligen Fußballplatzes von Afragola konzentriert. Es war klar, dass die 14-Jährige einen gewaltsamen Tod gestorben war.

Facebook/Città Metropolitana di Napoli

Gegen 2.00 Uhr morgens trafen auch die Eltern des Mädchens an der Stelle ein, an der Martinas Leiche gefunden wurde. Die Schreie der Mutter durchbrachen die Stille der Nacht und bestätigten all jenen, die sich an der Suchaktion beteiligt hatten und sich nun vor der Sportanlage aufhielten, dass die Geschichte des Verschwindens des Mädchens leider auf die schlimmste Art und Weise geendet hatte. Es waren auch noch viele Schaulustige in der Gegend, die durch die Ankunft der Gerichtsmediziner gegen Mitternacht angelockt worden waren.

ANSA/Martina Carbonaro und Alessio Tucci.

Da es Aufnahmen einer Überwachungskamera gab, die die beiden zusammen in der Umgebung zeigen, wie sie den Platz und das betreffende Haus betreten, galt ihr Ex-Freund Alessio Tucci, von dem sie sich vor zwei Wochen getrennt hatte, von Anfang an als Hauptverdächtiger.

Bei der Vernehmung durch die Carabinieri stritt er zunächst jegliche Verantwortung für die Bluttat ab. Seine Darstellung, er habe sich mit ihr getroffen, sei dann aber nach Hause gegangen, wurde jedoch durch das Video der Überwachungskamera widerlegt. Schließlich gestand er, „während eines Wutanfalls“ zu einem großen Stein gegriffen und damit auf das Opfer eingeschlagen zu haben. „Sie wollte nicht zu mir zurückkehren. Ich habe sie mit einem Stein erschlagen“, gestand Alessio Tucci. Er wurde wegen Mordes und Verbergens eines Leichnams verhaftet.

Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche bestätigte, dass dem 14-jährigen Mädchen mindestens viermal mit einem schweren, stumpfen Gegenstand, vermutlich einem großen Stein, auf den Kopf geschlagen worden war. Vermutlich war sie an den Folgen des hohen Blutverlustes gestorben.

Martina Carbonaro wurde am Montagabend von ihren Eltern als vermisst gemeldet, nachdem sie nicht nach Hause zurückgekehrt war. Offenbar war sie am Montagnachmittag ausgegangen, um sich mit Freundinnen zu treffen und ein Eis zu essen. Im Zentrum von Afragola soll sie Tucci getroffen und dann mit ihm weitergegangen sein. Eine Freundin Martinas, die den Carabinieri von diesem Treffen berichtete, gab auch die Richtung an, in die die beiden gegangen waren. Dies wurde durch Aufnahmen einer Überwachungskamera bestätigt, die die beiden zeigt, wie sie eine kleine Straße entlanggehen, die zu dem Haus führt, in dem später die Leiche gefunden wurde.

Bei der ersten Durchsuchung der Sportanlage am Dienstagnachmittag fanden die Ermittler Martinas Brille, Blutflecken auf dem Boden sowie einen blutigen Stein, jedoch nicht die Leiche. Zehn Minuten nach Mitternacht wurde im selben Haus die Leiche der 19-Jährigen entdeckt.

Über das Tatmotiv besteht kein Zweifel. Nachdem sie vor zwei Wochen von einer erlittenen Ohrfeige erfahren hatte, hatte Martinas Mutter Fiorenza Cossentino ihrer Tochter geraten, die Beziehung mit Alessio Tucci zu beenden. Leider hatte die 14-Jährige die Verbindung zu ihrem um fünf Jahre älteren Ex-Freund nie ganz abgebrochen und vielleicht einem letzten „klärenden Treffen“ zugestimmt.

Weit über Afragola hinaus sind Abscheu und Entsetzen groß. „Heute weint Afragola um den untröstlichen Schmerz eines zu früh beendeten Lebens, einer Blume, die durch blinde, sinnlose Gewalt abgeschnitten wurde. Wir sind alle zutiefst betrübt über den Schrecken des nicht hinnehmbaren Todes eines Teenagers, dem das Recht auf Leben genommen wurde“, sagte Antonio Pannone, der Bürgermeister von Afragola.

 

Facebook/Città Metropolitana di Napoli

Um ihrer zu gedenken und gegen Femizide zu protestieren, fand am Mittwochabend in Afragola ein Fackelumzug statt.

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