Impfungen der U-30-Jährigen wachsen schnell – VIDEO

“Impffieber”: Junge Leute stürmen Impfzentren

Montag, 26. Juli 2021 | 08:05 Uhr

Rom – Auch wenn die römische Regierung bei der Einführung des „Grünen Passes“ sich nicht ganz am französischen Modell orientiert, so zeitigt bei den bisherigen Impfzweiflern die Aussicht, ohne „Grünen Pass“ in Zukunft von vielen Freizeitaktivitäten wie der Besuch von Kinos, Museen, Theatern, Sportevents und anderen Großveranstaltungen sowie von den Innenräumen der Restaurants ausgeschlossen zu sein, doch den gewünschten Effekt.

Dieser Trend sticht besonders bei den Impfungen und Impfvormerkungen der jungen Leute ins Auge. Gegenüber der Altersgruppe der Erwachsenen von 50 bis 69 Jahren wurden unter den unter 30-Jährigen in der letzten Woche drei Mal so viele Impfdosen verabreicht.

ANSA/ MASSIMO PERCOSSI

In der letzten Woche wurden fast 350.000 Personen der Altersgruppe der unter 30-Jährigen mit der ersten oder – weil sie in den vergangenen Monaten bereits an Covid-19 erkrankt waren – mit einer einmaligen Dosis geimpft. Bei 118.000 von ihnen handelte es sich um junge Leute und Minderjährige im Alter von zwölf bis 19 Jahren. Den Zahlen zufolge, die vom letzten aktualisierten Regierungsbericht stammen, wurden – verglichen mit der Altersgruppe der Erwachsenen von 50 bis 69 Jahren – unter den unter 30-Jährigen drei Mal so viele Impfdosen verabreicht. Unter den 50 bis 69-Jährigen hingegen wurden in der letzten Woche „lediglich“ 124.000 Dosen verimpft.

Angesichts des ab dem 6. August wirksamen Dekretes der Regierung Draghi, durch den für eine ganze Reihe von Freizeitaktivitäten der Nachweis eines „Grünen Passes“ notwendig sein wird, wird in den Impfzentren für die nächsten Wochen mit einem regelrechten Ansturm von Impfwilligen gerechnet.

ANSA/ MASSIMO PERCOSSI

In der Altersgruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen, für die nur der Impfstoff von Pfizer zugelassen ist, erhielten bisher 1.232.932 junge Erwachsene und Minderjährige ihre erste oder einmalige Dosis. 117.788 von ihnen wurde allein in den letzten sieben Tagen ihre erste Dosis verabreicht. Unter den 20- bis 29-Jährigen hingegen beträgt der Zuwachs 231.180 neu geimpfte Personen. Insgesamt erhielten vergangene Woche in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen 348.968 Personen ihre erste Dosis oder Einzeldosis.

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In den beiden Altersgruppen der 50- bis 59-Jährigen und der 60- bis 69-Jährigen hingegen fallen die Zahlen der Neugeimpften viel geringer aus. Lediglich 78.236 Personen der ersten und 45.652 der zweiten Gruppe – also insgesamt knapp 124.000 Menschen – erhielten in der letzten Woche ihre erste Dosis oder Einzeldosis. Da sich unter den 50- bis 69-Jährigen mehrere Millionen Italiener befinden, die noch immer nicht geimpft sind und da diese Menschen weitaus stärker gefährdet als die jungen Leute sind, schwer an Covid-19 zu erkranken, ist dieser statistische Befund besorgniserregend.

Dem letzten, am Sonntagmorgen aktualisierten Impfbericht des Gesundheitsministeriums zufolge wurden in Italien bisher 64.933.226 Impfdosen verabreicht. 29.820.109 Personen weisen einen vollendeten Impfzyklus auf. Dies entspricht 55,21 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren.

ANSA/CIRO FUSCO

Der Unterstaatssekretär am Gesundheitsministerium, Andrea Costa, findet deutliche Worte. „Wir müssen jeden Tag und jede Gelegenheit nutzen, um mit Nachdruck zu sagen, dass die Impfung der einzige Ausweg aus dieser Pandemie ist. Ich sage auch, dass diejenigen, die sich heute frei dafür entscheiden, sich nicht zu impfen, einen Akt der Verantwortungslosigkeit begehen. Ich nenne es eine Unverantwortlichkeit, weil sie ihr eigenes Leben und das Leben anderer in Gefahr bringen. Ich glaube, dass in einer Zeit wie dieser ein Gemeinschaftsgefühl vorherrschen sollte. Sich impfen zu lassen, bedeutet, zur gesundheitlichen Sicherheit aller beizutragen und eine Geste der Solidarität zu zeigen. Ich glaube, dass auch jeder seinen Teil zu diesem Kampf beitragen kann. Impfskeptikern gegenüber kann das Wort eines Freundes, eines Bekannten, des Hausarztes oder des Apothekers großes Gewicht haben“, so Andrea Costa.

ANSA/Andrea Fasani

Den Worten des Unterstaatssekretärs am Gesundheitsministerium ist nichts hinzuzufügen, aber gerade bei vielen Jugendlichen und jungen Leuten dürfte beim Ja zur Impfung vor allem die wenig aussichtsreiche Zukunft, andernfalls von vielen lieb gewonnenen Freizeitaktivitäten Abschied nehmen zu müssen, im Mittelpunkt stehen. Nach dem „Saturday Night Fever“ scheinen sie nun dem „Impffieber“ verfallen zu sein.

Von: ka