Von: luk
Desenzano – In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen über eine seltsame Garnelenart, die an den Stränden des südlichen Gardasees, insbesondere in Padenghe sul Garda und Desenzano, gesichtet wurde. Viele der rötlichen Exemplare wurden tot aufgefunden, was bei Anwohnern und Gästen für Aufregung und Besorgnis sorgte.
Die Ursache für dieses Phänomen sind vermutlich starke Winde, die die Garnelen an Land gespült haben. Bei den gesichteten Tieren handelt es sich um den “Procambarus clarkii”, besser bekannt als „Roter Louisiana-Flusskrebs“. Diese invasive Art stammt ursprünglich aus den feuchten Gebieten der USA und Nordmexikos und breitet sich seit vielen Jahren auch in den Gewässern des Gardasees sowie in anderen Teilen Italiens aus.
Der “Rote Louisiana-Flusskrebs” oder auch “Roter Amerikanischer Sumpfkrebs” ist eine besonders gefräßige Spezies, die das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören kann. Er steht auf der Liste der invasiven Arten der Europäischen Union und gilt als Gefahr für lokale Ökosysteme. Trotz seiner schädlichen Auswirkungen ist es laut Experten nun nahezu unmöglich, diese Art vollständig zu eliminieren.
Der WWF Bergamo und Brescia, vertreten durch den Delegierten für den Gardasee, Paolo Zanollo, gibt jedoch Entwarnung: „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber das Problem darf nicht unterschätzt werden.“ Zanollo erklärt, dass die Anzahl der Krebse zwar steige, aber nicht drastisch. Zudem hätten die Krebse natürliche Feinde: „Möwen, Reiher und verschiedene Fischarten wie der Flussbarsch, Aal und insbesondere der Wels ernähren sich von ihnen. Eine Studie hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Nahrung der Welse aus diesen Krebsen besteht.“
Dennoch bleibt die vollständige Beseitigung der invasiven Krebse unrealistisch. „Was wir tun können, ist, ihre Ausbreitung einzudämmen“, so Zanollo abschließend.
Die Situation erfordert also weiterhin Aufmerksamkeit, ohne jedoch in Alarmismus zu verfallen. Der Rote Louisiana-Flusskrebs bleibt eine Herausforderung für den Gardasee und seine Umgebung, doch dank der natürlichen Fressfeinde könnte sein Einfluss zumindest teilweise begrenzt werden.
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