Von: ka
Ascoli Piceno/Canosa di Puglia/Neapel – Trotz der Warnungen der Rettungs- und Sicherheitskräfte forderten die Silvesterfeierlichkeiten in Italien auch heuer eine Vielzahl von Verletzten.
Besonders tragisch ist der Tod eines 26-Jährigen aus Ascoli Piceno. Nachdem Feuerwerkskörper einige Büsche in Brand gesetzt hatten, stieg der junge Mann, um das Buschfeuer zu löschen, kurz nach Mitternacht einen steilen und unwegsamen Hang hinunter. Dabei verlor der Mann den Halt und stürzte rund 50 Meter ab. Mehrere Freunde, mit denen er den Silvesterabend verbracht hatte, verständigten sofort die Feuerwehr und die Rettungskräfte. Für den 26-Jährigen, der sich beim Absturz tödliche Verletzungen zugezogen hatte, kam aber jede Hilfe zu spät. Der Notarzt versuchte noch lange, den jungen Mann zu reanimieren, musste aber gegen 1.50 Uhr alle Bemühungen aufgeben und den 26-Jährigen, der einen Herzstillstand erlitten hatte, für tot erklären.
Botti di Capodanno, 48 feriti a Napoli e provincia, tre sono minori. Diciannovenne colpita da un proiettile vagante ad Aversa [aggiornamento delle 09:31] https://t.co/RLjMtn5CUw
— Repubblica Napoli (@rep_napoli) January 1, 2020
In Aversa in Kampanien hingegen musste eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die 19-Jährige war auf dem Balkon gestanden, als sie in der Bauchgegend von einer verirrten Kugel getroffen worden war. Sie wurde von den Rettungskräften erstversorgt und mit einer schweren Schussverletzung in das Krankenhaus eingeliefert. Ersten Informationen zufolge soll sich die junge Frau aber nicht in Lebensgefahr befinden.
Viele Verletzte forderten auch heuer die Silvesterfeierlichkeiten in Neapel und in der weiteren Umgebung der süditalienischen Großstadt. Laut dem Provinzkommando der Carabinieri wurden in Neapel und der Umgebung 38 Verletzte gezählt, wobei die meisten Verletzungen auf in der Hand oder in Körpernähe explodierenden Knall- und Feuerwerkskörpern zurückzuführen waren. Mehrere Verletzte riskieren die Amputation eines oder mehrerer Finger, wobei in den meisten Fällen – wenig überraschend – die rechte Hand betroffen ist.
Capodanno, morto un ragazzo di 26 anni ad Ascoli. Napoli, 48 feriti per i botti https://t.co/JC7Jeu6lcm
— nino siciliano (@almanacco13) January 1, 2020
Eine besonders schwere Augenverletzung erlitt ein junger Mann in Canosa di Puglia in Apulien. Ersten Informationen zufolge war ein Knallkörper in Gesichtsnähe explodiert, wobei ein Auge des Mannes schweren Schaden genommen hatte. Der Mann wurde von den Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte kämpfen zurzeit immer noch um das Augenlicht des jungen Mannes. In Bari hingegen stürzten in einem Hotelsaal während der Silvesterfeier Teile der Decke auf die Feiernden. Von den rund 100 im Raum anwesenden Menschen erlitten vier Personen teilweise schwere Verletzungen.
#Bari Paura durante il veglione, cede il controsoffito all’hotel Excelsior, 4 feriti https://t.co/bNqzrpd1r9 pic.twitter.com/5jLdEjJMZa
— CorriereMezzogiorno (@corrmezzogiorno) January 1, 2020
Zu einem besonders schwerwiegenden Vorfall kam es in der Silvesternacht auf dem Markusplatz in Venedig.
Mitten unter den rund 29.000 Menschen, die auf dem Markusplatz und seiner Umgebung das neue Jahr feierten und das in der Lagune stattfindende Feuerwerk betrachteten, zündete ein Mann – vermutlich handelte es sich um einen Touristen – mehrere große Knallkörper. Die Explosionen verursachten auf dem Markusplatz, wo zu Silvester ein absolutes Feuerwerksverbot herrschte, unter den Anwesenden große Furcht und teilweise sogar Panik.
Der Mann wurde von Beamten der Quästur sofort ausfindig gemacht und in Gewahrsam genommen. In den nächsten Stunden soll der Mann der Stadt verwiesen werden.
In ganz Italien mussten die Feuerwehren zu vielen Einsätzen ausrücken. Insgesamt wurden im Stiefelstaat in der Silvesternacht fast 700 Einsätze gezählt.
686 interventi dei #vigilidelfuoco per i festeggiamenti di #Capodanno (658 lo scorso anno): Emilia Romagna 107, Lombardia 92, Lazio 80, Campania e Puglia 62, Toscana 60, Sicilia 42. Nessun intervento in Molise pic.twitter.com/0GcLIDOLaZ
— Vigili del Fuoco (@emergenzavvf) January 1, 2020