Von: luk
Rom – Trotz globaler Unsicherheiten hat sich die italienische Wirtschaft im vergangenen Jahr robuster gezeigt als erwartet. Das geht aus dem aktuellen Länderbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor. Demnach entwickelten sich die öffentlichen Finanzen besser als prognostiziert, auch wenn das gesamtwirtschaftliche Umfeld weiterhin von erheblichen Risiken geprägt ist.
Laut Lone Christiansen, Leiterin der IWF-Mission für Italien, stellen insbesondere internationale Handelskonflikte eine Gefahr für das exportorientierte Land dar. Hinzu kommen strukturelle Probleme wie die alternde Bevölkerung und eine schwache Produktivitätsentwicklung. Beides bremse Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Der IWF empfiehlt daher, die Anreize für Menschen, sich Arbeit zu suchen, zu erhöhen und gezielt in Qualifizierung und Humankapital zu investieren. Gleichzeitig müsse Italien beim Schuldenabbau ambitionierter vorgehen. Angesichts steigender Kosten für Renten und Gesundheit sei ein strikteres fiskalisches Konsolidierungsprogramm notwendig. Dazu zählt auch die schrittweise Abschaffung ineffizienter Steuervergünstigungen.
Kritisch sieht der Fonds zudem die Innovationsfähigkeit der italienischen Wirtschaft. Fehlender Zugang zu Risikokapital, Fachkräftemangel und teilweise kontraproduktive Steueranreize behinderten das Wachstumspotenzial, insbesondere von Start-ups und kleinen Unternehmen.
Der IWF fordert Italien auf, Reformen für höhere Produktivität und Arbeitsmarktteilnahme mit einem konsequenten Schuldenabbau zu verbinden. Nur so lasse sich langfristig Wachstum und wirtschaftliche Stabilität sichern.
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