Gegner demonstrieren gegen Ausbaupläne

Kontroverse um Gardaseeradweg

Samstag, 20. April 2024 | 08:04 Uhr

Limone – Der Bau des Gardaseeradwegs ist ein ehrgeiziges Projekt zur Förderung des Tourismus in den Regionen Lombardei, Veneto und Trentino-Südtirol und sorgt vor Ort für Kontroversen. Der 166 Kilometer lange Radweg „Garda by Bike“ soll Radfahrern und Fußgängern eine durchgehende Route um den See ermöglichen. Kritiker befürchten, dass das Projekt statt der geplanten 344,5 Millionen Euro eine Milliarde Euro kosten könnte.

Das erste Teilstück der Strecke wurde 2018 eingeweiht. Es startet in Limone Sul Garda und führt Richtung Riva del Garda, endet aber auf halber Strecke. Radfahrer sind ab diesem Punkt gezwungen, die schlecht beleuchteten Tunnel zu benutzen oder auf eine Route über die Berge auszuweichen. Ein Zustand, über den sich viele Autofahrer bereits jetzt ärgern.

Die Provinz Trentino arbeitet seit einem Jahr am Ausbau des Radwegs, der bis nach Torbole führen soll. Der Bauabschnitt wird circa 100 Millionen Euro kosten und voraussichtlich Ende 2026 abgeschlossen sein. Die ersten fertiggestellten Tunnel sollen groß genug sein, um Felsstürze abzufangen und sogar den Durchgang von Rettungsfahrzeugen zu ermöglichen.

Das Projekt stößt jedoch auf heftige Kritik. Gegner bemängeln die hohe finanzielle Belastung und die Umweltzerstörung entlang der geplanten Route. Besonders besorgniserregend sind die jüngsten Felsstürze entlang des geplanten Radwegs, die die Sicherheitsbedenken verstärken. Einer davon ereignete sich Anfang März auf einem Straßenabschnitt, den der Radweg in Zukunft passieren wird. Ein 20 Kubikmeter großer Fels hatte sich gelöst und beim Aufprall mehrere Autos beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Auch über das Aussehen wird hart gestritten: Die Felsengalerien werden von der Seeseite mit verschiedenen graufarbeben Elementen versteckt. Die Optik erinnert an die Brutalismus-Architektur oder moderne Hochbunker.

Trotz der Kontroversen setzt die Provinz Trentino den Bau des Radwegs fort. Gegner planen jedoch Demonstrationen gegen das Projekt, um auf die Probleme und Risiken aufmerksam zu machen. Insgesamt 34 Verbände meldeten ihren Protest an.

Von: Ivd

Kommentare

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11 Kommentare auf "Kontroverse um Gardaseeradweg"


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Reitiatz
Reitiatz
Universalgelehrter
13 Tage 6 h

Super soch, und Gegnern und Kritiker gibs überoll und olbm, lei nia UNTERKRIEGEN lossn. 🦾

paul1
paul1
Neuling
13 Tage 5 h

Diese jetzige Strecke von Riva del Garda bis Limone wird zwar als einmaliger Radweg publiziert, aber vor lauter Fussgänger ist ein Radfahren fast unmöglich, vor allen wegen den vielen Menschen,  Kinderwagen, Kleinkinder, Hunde… ugl.

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
13 Tage 5 h

Zuerst bauen um den Tourismus zu fördern, um dann dagegen zu protestieren.
Beispiel, Südtirol, Italien die Canaren die gegen den Massentourismus protestieren

Vonmiraus
Vonmiraus
Tratscher
13 Tage 3 h

Versteah nit, wos es do zu protestiern gib?!
Olls zuebetoniern, olle Bäume, Pflanzen hobm zu weichen, damit der Mensch no bequemer hot.
Wos schert mi die Landschaft, Umwelt?
Hauptsache i hon olle Annehmlichkeiten. 🙈🙈🙈
Ah jo, und Fußgänger störn aufn Radweg, deswegn am besten no a Trasse für die sem daneben zui bauen.😥

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
12 Tage 22 h

Ganz wichtig wäre, wenn ihn die Radfahrer auch benützen müssten und nicht dennoch auf der Straße fahren, ohne Licht und Warnest in den Tunnels.

Urlauberin
Urlauberin
Neuling
12 Tage 21 h

vor allem, benutzen könnten, aber das ist leider eine Flaniermeile für Fußgänger, Radfahren ist unmöglich….

merlin
merlin
Neuling
13 Tage 5 h

wo hörts auf… vorausschauend,nicht wahr? glaube nicht das in fünfzig Jahren noch wer daran interessiert ist

Reitiatz
Reitiatz
Universalgelehrter
13 Tage 3 h

Sou a Radlweg isch vor ollem fir die Einheimischen, a super soch, sig man jo ba ins do. 😊

jochgeier
jochgeier
Universalgelehrter
12 Tage 15 h

@reit…genau, kaum einer der ihn benuzt, lieber nebeneinand auf der landstraße daneben. 🤔

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
12 Tage 16 h

Interessant aber, alle die grundsätzlich gegen touristische Infrastrukturen sind sorgen sich um deren Finanzierungen. Ich denke, all die Gemeinden machen durch Aufenthaltssteuer usw. so viel Geld, dass sie diese Milliarde sicherlich auch aufbringen können.

koana
koana
Tratscher
12 Tage 21 h

Das Ebike ist der große Durchbruch für den Fahrradtourismus. Die Leute vom Gardasee haben es zeitig erkannt. Ich glaube trotzdem, dass das Projekt an der Umsetzung scheitern wird. Allein die Nutzung von Fußgängern und Radfahrern wird niemals funktionieren. Sehr schade, man hätte konsequenter planen müssen.

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