Archäologen schützen uralte venezianische Galeere

Kriegsschiff schlummert am Grund des Gardasees

Samstag, 13. September 2025 | 08:24 Uhr

Von: luk

Lazise – Auf dem Grund des Gardasees vor Lazise liegt eines der ältesten bekannten Wracks des Sees: Eine venezianische Galeere, die vor über 500 Jahren versenkt wurde. Nun hat eine neue archäologische Kampagne begonnen, um den historischen Fund zu schützen und zu erhalten.

Die Überreste des Kriegsschiffs befinden sich in einer Tiefe von 24 bis 27 Metern, rund 500 Meter vom Hafen von Lazise entfernt. Die Arbeiten, die bis Ende des Monats andauern sollen, wurden von der Regionalen Aufsichtsbehörde für Archäologie, Künste und Landschaft an die venezianische Firma Archeotecnica vergeben. Zunächst wird der Erhaltungszustand der Galeere überprüft, anschließend folgen gezielte Reinigungs- und Schutzmaßnahmen.

Das Wrack misst etwa 30 Meter in der Länge und 3,5 Meter in der Breite. Entdeckt wurde es 1962 von Enrico Scandurra, einem Freiwilligen des Naturkundemuseums Verona. Bereits vier Jahre zuvor war es allerdings von einem Berufstaucher gesichtet worden, der nach einem verunglückten Schwimmer suchte. Auf die erste Untersuchung durch Scandurra folgten weitere Kampagnen 1990 und 1996.

Die Galeere war im Mai 1509 im Zuge der Kriege der Liga von Cambrai versenkt worden. Nach einer Niederlage gegen französische Truppen befahl der venezianische Senat den Rückzug und die Versenkung der Flotte: Die Galeere sowie zwei leichtere „Fruste“ wurden in Brand gesetzt und sanken daraufhin im See.

Auch wenn das Ereignis aus historischer Sicht keine entscheidende Bedeutung hatte, gilt das Wrack als ein archäologisch wertvoller Zeuge der venezianischen Präsenz am Gardasee. Und das soll mit den Arbeiten zum Schutz des Relikts auch weiterhin so bleiben.

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