Impfgegnerin bestraft und suspendiert

Lehrerin ohne FFP2-Maske: Mittelschüler verlassen die Klasse

Sonntag, 16. Januar 2022 | 08:08 Uhr

Modena – Das Verhalten einer Lehrerin, die trotz eines Coronafalles in der Klasse zum wiederholten Male ohne eine FFP-Maske unterrichten wollte, ist auf den lautstarken Protest ihrer Mittelschüler gestoßen.

Als die Lehrerin, bei der es sich um eine Impfgegnerin handelt, der Aufforderung ihrer Schüler, endlich eine FFP2-Maske zu tragen, nicht nachkam, verließen diese geschlossen das Klassenzimmer. Die Reaktion der Impfgegnerin, die Schüler ins Klassenzimmer einzutragen und die Ordnungskräfte zu verständigen, erwies sich als Bumerang. Da sie nicht wie vorgeschrieben einen Super Green Pass besaß, verhängten die eingetroffenen Beamten der Lokalpolizei eine Geldstrafe von 400 Euro. Am Tag darauf wurde die 50-Jährige wie vom Gesetz vorgesehen von der Arbeit suspendiert.

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In der Klasse einer Mittelschule von Modena war vor zwei Tagen ein positiver Fall aufgetreten. Gemäß den neuen staatlichen Vorschriften sind in einem solchen Fall alle Lehrkräfte dazu verpflichtet, eine FFP2-Maske zu tragen. Eine 50-jährige Lehrerin, die als radikale Impfgegnerin gilt, fuhr aber fort, ihre Unterrichtsstunden nur mit einer chirurgischen Maske abzuhalten.

Die Proteste ihrer Schüler wies sie zurück und meinte, dass alle Maßnahmen unnütz seien. „Sie sagte uns, dass die Masken zu nichts zu gebrauchen seien und verbrannt werden müssten. Sie trug nur die chirurgische Maske. Während des Unterrichts behauptete sie auch, dass die Impfung nutzlos sei“, so die Mittelschüler über ihre Lehrerin.

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Nachdem sie zweimal in Folge ohne eine FFP2-Maske zum Unterricht erschienen war, hatten die Schüler genug. Nach Absprache mit ihren Eltern verließen die Schüler aus Protest geschlossen den Klassenraum. Die Lehrerin geriet in Rage. Die 50-Jährige filmte mit ihrem Smartphone die Szene, trug die Handlungsweise ihrer Schüler ins Klassenregister ein und verständigte über die Notrufnummer 112 die Ordnungskräfte.

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Besonders letztere Entscheidung erwies sich für die 50-Jährige als Bumerang. Eine Kontrolle ergab, dass die Lehrerin, die erst seit dem 11. Januar wieder unterrichtete, keinen Super Green Pass besaß. Wie vom Gesetz vorgesehen, verhängten die Beamten ein Bußgeld von 400 Euro. Es blieb aber nicht nur bei der Geldstrafe. Am Tag darauf wurde die 50-Jährige von der Arbeit suspendiert. Wegen dieser und weiterer Verstöße könnte das regionale Schulamt gegen sie auch ein disziplinarrechtliches Verfahren einleiten. Auf den Direktor der Schule, dem laut Gesetz die Kontrolle der Einhaltung der geltenden Corona-Hygiene- und -Sicherheitsmaßnahmen sowie der Super Green Pässe aller Angestellten obliegt, dürften zudem einige unangenehme Fragen zukommen.

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Die Zivilcourage der Schüler, die weit mehr Reife und Verantwortungsbewusstsein als ihre Lehrerin gezeigt haben, wird in ganz Italien gelobt. Mit dem Hinweis, dass Impfgegner und Coronaleugner als Lehrpersonen ungeeignet seien, fordern viele Eltern alle Kontrollorgane dazu auf, unter dem Lehrpersonal alle schwarzen Schafe auszusortieren.

Von: ka