Roberto Mottura (49) stirbt im eigenen Wohnzimmer - VIDEO

Mord: Familienvater von überraschten Einbrechern erschossen

Donnerstag, 10. Juni 2021 | 08:28 Uhr

Piossasco – Ein kleines Mehrfamilienhaus in Piossasco bei Turin ist am frühen Mittwochmorgen Schauplatz einer schrecklichen Tragödie geworden.

Roberto Mottura, der in der eigenen Wohnung zwei Einbrecher überrascht hatte, wurde von einem der Männer mit einer kleinkalibrigen Waffe niedergestreckt. Für den 49-jährigen Familienvater, der als Architekt arbeitete, kam jede Hilfe zu spät. Er erlag kurze Zeit nach der Tat seiner schweren Schussverletzung. Nach den beiden flüchtigen Einbrechern, unter denen sich der Mörder von Roberto Mottura befindet, wird intensiv gefahndet.

ANSA/ ALESSANDRIO DI MARCO

Es war am frühen Mittwochmorgen gegen 4.00 Uhr, als zwei Kriminelle in die Villa, in der der 49-jährige Architekt mit seiner Frau Laura und seinem 13-jährigen Sohn lebte, eindrangen. Sie stemmten eine Jalousie des Fensters im Erdgeschoss auf und schlugen mit dem Hammer das Fenster ein. Just in diesem Moment ging der Alarm los. Roberto Mottura, der im Obergeschoss zusammen mit der Frau schlief, wachte auf und rannte die Stiege hinunter. Im Wohnbereich im Erdgeschoss überraschte er die beiden Einbrecher, mit denen er sofort in Streit geriet. Im Verlauf der Auseinandersetzung zog einer der beiden Kriminellen eine kleinkalibrige Pistole und feuerte auf den 49-Jährigen einen Schuss ab.

Von der Kugel im Unterleib getroffen, brach Roberto Mottura zusammen. Die beiden Männer hingegen ergriffen sofort die Flucht. Die Ehefrau eilte ins Erdgeschoss, um nach ihrem Mann zu sehen. Als seine Frau ihn bewusstlos auf den Boden liegend antraf, glaubte sie im ersten Moment, dass ihr Mann einen Anfall von Übelkeit erlitten hätte. Dem verständigten Notarzt der Rettungskräfte der Notrufnummer 118 fiel aber sofort die Schusswunde im Bereich des Unterbauchs auf. Über mehrere Minuten hinweg versuchten der Notarzt und sein Team Roberto Mottura wiederzubeleben. Für den 49-jährigen Familienvater kam aber jede Hilfe zu spät. Er erlag noch in seinen eigenen vier Wänden der schweren inneren Verblutung, die von der Schussverletzung ausgelöst worden war.

Die zusammen mit den Rettungskräften eingetroffenen Carabinieri stellten im Erdgeschoss eine Patronenhülse der Tatwaffe sicher. Der Hammer, mit dem die beiden Täter das Fenster gewaltsam geöffnet hatten, wurde auf einer Böschung vor dem Haus gefunden.

“Es ergibt keinen Sinn, es ergibt überhaupt keinen Sinn. In wenigen Tagen, am 16. Juni, wäre er 50 Jahre alt geworden. Er lebte für seine Familie und seine Arbeit. Gerade um in Ruhe wohnen zu können, waren sie vor acht Jahren in diesen kleinen Wohnkomplex umgezogen. Davor hatten sie mit mir in einem viel abgelegeneren Haus gelebt. Hier gibt es nichts zu stehlen, das sind Verbrecher. Mein Sohn hatte keine Feinde”, so sein verzweifelter Vater Attilio Mottura, der in einer nur 300 Meter vom Tatort entfernten Zweifamilienvilla wohnt.

“In der Gegend gab es in den letzten Jahren sechs Einbrüche. Mein Sohn und seine Frau hatten beschlossen, in dieses Mehrfamilienhaus zu ziehen, weil es weniger abgeschieden ist und sechs weitere Familien dort wohnen, aber stattdessen …”, bricht die Stimme des Vaters des Opfers ab.

Am Tag nach der Tat steht der kleine Ort vor den Toren von Turin unter Schock. Die Angehörigen, aber auch Bekannte und Freunde teilten mit, das sie der Frau und dem Sohn des Opfers beistehen werden. Im Namen der gesamten Belegschaft nahm auf Facebook auch sein Arbeitgeber Abschied vom Architekten und begeisterten Mountainbiker Roberto Mottura.

Facebook/MarmoinoX Srl/Roberto Mottura

Nach den beiden flüchtigen Einbrechern, unter denen sich der Mörder von Roberto Mottura befindet, wird intensiv gefahndet. Die Ermittlungen werden von der Turiner Staatsanwältin Valentina Sellaroli geleitet. Im gesamten Piemont wurden Straßensperren eingerichtet. Die Hoffnung ist groß, der beiden Verbrecher bald habhaft zu werden.

Von: ka