Ist Tunnelbau schuld?

Mysteriöser Schaum am Gardasee

Donnerstag, 07. Dezember 2023 | 11:48 Uhr

Von: luk

Limone/Torbole – Im nordöstlichen Teil des Gardasees blicken Besucher und Anwohner in diesen Tagen nicht auf blaues klares Wasser. Ein mysteriöser Schaumteppich breitet sich aus und bei Limone und Gargnano ist das hartnäckige Material bereits in die Häfen vorgedrungen. Besorgte Anwohner posten Bilder der weißen “Pracht” in den sozialen Netzwerken.

Die Behörden konnten die Substanz noch nicht zuordnen. Dass es sich um eine natürliche Algenblüte handelt, scheint jedoch angesichts des kalten Wetters in diesen Tagen für ausgeschlossen. Vielmehr wird vermutet, dass eine Tunnelbaustelle bei Torbole, der den Stadtteil Nago vom Durchgangsverkehr entlasten soll, für den Schaumeintrag ursächlich sein könnte.

Von der Baustelle aus sollen nämlich gewisse Substanzen über einen Zufluss in den See gespült werden. Laut der Baufirmen sei das unbedenklich und biologisch abbaubar.

Der Regionalverband Bergamo-Brescia des World Wildlife Fonds (WWF) beobachtet bereits seit Mitte November den Eintrag der weißen Flüssigkeit in den Gardasee-Zufluss Sarca nahe der Baustelle und hält den Schaum für nicht so harmlos.

Es handle sich demnach um „Substanzen, die scheinbar von der Baustelle des Loppio-Cretaccio-Tunnels und aus den Abfällen der Felsarbeiten stammen. Chemische Substanzen wurden dort zum Aufweichen des Aushubs verwendet. Es zeigt sich eine dichte weiße Spur, die sich ausbreitet und den Fluss Sarca bis zu seiner Mündung in den Gardasee ausbleicht“.

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Nun warten sowohl Bürger als auch Umweltverbände auf eine offizielle Antwort. Derweil geht das Rätselraten am Gardasee weiter.