Alles nur, weil eine Verkäuferin die Polizei ruft…

Obdachloser erhält Jacke geschenkt – und findet seine Familie wieder

Donnerstag, 22. Dezember 2022 | 17:00 Uhr

Monza – Die Geschichte klingt wie ein Weihnachtsmärchen, das wahr geworden ist. Wegen eines 38-jährigen Obdachlosen aus Frankreich, der sich in der Umkleidekabine eingeschlossen hatte, rief die Verkäuferin eines Geschäfts in Monza die Polizei. Dem Mann wurden darauf nicht nur die Kleidungsstücke geschenkt, die er anprobiert hatte. Er fand auch seine Familie in Frankreich wieder.

Der Vorfall hat sich am Dienstag ereignet. Obwohl der Mann einen heruntergekommenen Eindruck machte, ließ die Verkäuferin ihn einige Kleidungsstücke anprobieren. Als er sich weigerte, die Umkleidekabine wieder zu verlassen, verständigte sie allerdings die Polizei.

Die Ordnungshüter erkannten den Mann, zumal sich der Obdachlose des Öfteren auf der Straße im Zentrum aufgehalten hatte. Der gebürtige Franzose erklärte, er habe die Kleider nur anprobieren wollen, könne sie sich aber nicht leisten.

Die Verkäuferin überlegte daraufhin nicht zweimal und schenkte dem Mann sowohl die Hose als auch die Jacke im Wert von 150 Euro. Doch damit nicht genug.

In der Quästur ging aus internationalen Datenbanken hervor, dass der Obdachlose im Oktober von seinen Angehörigen als „vermisste erwachsene Person“ im Schengenraum gemeldet worden war. Die Ordnungshüter riefen bei der Botschaft in Mailand an. Dort wurde bestätigt, dass die Familie nach dem 38-Jährigen suchte.

Die Eltern des Mannes, der unter Depressionen leidet, konnten benachrichtigt werden. Diese machten sich sofort auf den Weg nach Monza, um ihren Sohn abzuholen. Bevor er mit seinen Eltern nach Hause reisen konnte, wurde der 38-Jährige in ein Spital gebracht, wo sich Ärzte und Krankenpfleger um ihn kümmerten.

Die internationale Vermisstenanzeige wäre wohl nie ans Tageslicht gekommen, hätte die Verkäuferin nicht die Polizei verständigt.

Von: mk