Von: luk
Cansiglio – Eine nächtliches Rave-Party in einem Wald bei Cansiglio an der Grenze zwischen den Provinzen Treviso und Belluno hat in Venetien für heftige Kritik gesorgt. Umweltverbände berichten, dass die Veranstaltung am 28. September ohne Genehmigung stattfand. Mit lauter Musik und Diskolichtern wurde bis in die Nacht hinein in einer geschützten Zone, die Teil des europäischen Netzwerks Natura 2000 ist, gefeiert. Der Lärm habe die Fauna und im vor allem das Brunftverhalten der Hirsche gestört. Die Carabinieri und die Forstbehörde wurden alarmiert, um dem Treiben ein Ende zu setzen.
Der Regionalabgeordnete Andrea Zanoni (Alleanza Verdi e Sinistra) sprach von einem „Skandal von beispielloser Schwere“ und forderte in einer dringlichen Anfrage an die Regionalregierung, nicht nur die Organisatoren, sondern auch Mitverantwortliche und Unterstützer des Raves zur Rechenschaft zu ziehen. Das Ereignis zeige, so Zanoni, „ein beunruhigendes Maß an institutioneller Nachlässigkeit“. Während in anderen Gegenden Italiens während der Hirschbrunft sogar Gebiete für den Verkehr gesperrt werden, lasse man in Cansiglio eine Open-Air-Disco stattfinden.
Zanoni warnte, der Lärm habe nicht nur die Hirsche, sondern auch andere Wildtiere und Zugvögel in einer empfindlichen Phase gestört. Er kritisierte zudem die zu laschen Umweltgesetze der Region, die seiner Meinung nach ein Klima der Gleichgültigkeit förderten – etwa durch Regelungen, die Jägern mehr Freiheiten einräumten oder Eingriffe in geschützte Gebiete erlaubten.
Der Abgeordnete forderte hohe Strafen für die Beteiligten sowie strengere Kontrollen und Genehmigungsverfahren, um derartige Vorfälle künftig zu verhindern. Die Region müsse endlich beweisen, dass ihr der Schutz der Natur wichtiger sei als kurzfristige wirtschaftliche Interessen.
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