Von: mho
Rom – Jede zweite Wasserprobe sei mit erhöhten Bakterienzahlen belastet gewesen, berichtet die italienische Umweltorgansiation Legambiente auf ihrer Webseite und kritisiert offen die Qualität des Meerwassers an Italiens Stränden. Insgesamt wurden 265 Wasserproben quer über Italiens Küsten erhoben und im Labor unter die Lupe genommen.
Nicht zufällig veröffentlicht Legambiente diese Kritik zum Höhepunkt der Urlaubssaison am Ferragosto-Wochenende. Die “Hot Spots” mit den meisten Verunreinigungen, etwa mit Kolibakterien, fanden sich an Mündungen von Flüssen, Kanälen oder an Stellen, wo ungeklärte Abwässer eingeleitet wurden. In vielen Fällen befänden sich in der Nähe Badeanstalten oder gut besuchte Strände.
Das es jedoch im Interesse aller liegt, diese Umstände so sauber wie möglich zu beseitigen, war es offenbar auch nicht schwer, an manchen Orten mit kritischen Werten die Ursachen der Verschmutzung zu finden und das Problem gemeinsam mit den Behörden zu lösen. Gerade Sardinien wurde in dieser Hinsicht von Legambiente ausdrücklich gelobt. Auch in Apulien habe sich die Lage seit dem letzten Jahr um einiges gebessert. Das schwarze Schaf bleibt weiterhin Kalabrien, wo es in den vergangenen Wochen Proteste gegen die mittlerweile unerträgliche Wasserverschmutzung gab.
Die Legambiente kritisiert auch, dass an bekanntlich stark verunreinigten Stränden oft keine Hinweise zum Badeverbot angebracht seien. Vielmehr stoße man auf ironische Situationen wie am Lido von Reggio Calabria, an der Südspitze Italiens. Dort hätten die Behörden laut Medienberichten angebliche “Ratschläge zum Baden” angebracht, etwa man solle nicht auf vollen Magen ins Wasser gehen und seine Kräfte nicht überschätzen. Allerdings sei das Meer dort so stark verschmutzt, dass das Baden schon vor Jahren verboten wurde.