Alberto Accastello (40) schießt auf Frau und Kinder – VIDEO

Schreckliche Tragödie: Mann löscht seine Familie aus

Dienstag, 10. November 2020 | 07:05 Uhr

Carignano – Ceretto, eine kleine, bäuerlich geprägte Fraktion der Gemeinde Carignano, war am Montag Schauplatz einer schrecklichen Familientragödie.

In den frühen Morgenstunden nahm der 40-jährige Alberto Accastello seine Pistole in die Hand und schoss auf seine 38-jährige Frau Barbara Gargano und auf seine beiden zweijährigen Zwillingskinder Alessandro und Aurora. Anschließend richtete er die Waffe gegen sich selbst. Als sich die Feuerwehr, die Rettungskräfte und die Carabinieri Zugang zur Einfamilienvilla verschafften, waren Alberto Accastello und Barbara Gargano bereits tot. Während der Bub im Krankenhaus seiner schweren Kopfverletzung erlag, kämpft das Mädchen immer noch um ihr junges Leben. Alberto Accastello konnte sich nicht damit abfinden, dass sich seine Frau von ihm trennen wollte.

Es war gegen 5.30 Uhr, als der 40-jährige Alberto Accastello seinen Bruder, der im Nachbardorf Racconigi wohnt, anrief. „In Kürze werde ich nicht mehr sein“, so die unmissverständlichen Worte des 40-Jährigen, bevor er den Hörer auflegte. Der Bruder wählte sofort die Notrufnummer 112, aber da es war bereits zu spät. Nach dem Anruf nahm Alberto Accastello seine Pistole in die Hand und erschoss zuerst seine schlafende Frau Barbara. Dann ging er in das Kinderzimmer und schoss auf die beiden zweijährigen Zwillinge Alessandro und Aurora. Mit der vierten Kugel tötete er den kleinen Chihuahua der Familie. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst.

ANSA/Edoardo Sismondi

Nachdem die vom Bruder alarmierten Feuerwehrleute und Carabinieri die Eingangstür der Einfamilienvilla aufgebrochen hatten, fanden sie ein Schreckensszenario vor. Während die Frau bereits tot war, gaben der 40-Jährige und die beiden Zwillingskinder noch schwache Lebenszeichen von sich. Alberto Accastello starb aber wenige Minuten später. Trotz aller Bemühungen des Notarztes und der Mediziner des Kinderkrankenhauses „Regina Margherita“ erlag auch der Bub noch am Montag seiner schweren Kopfverletzung. Das Mädchen, Aurora, hingegen kämpft auf der Intensivstation immer noch um ihr junges Leben. Ihr klinischer Zustand wird von den behandelnden Ärzten als „verzweifelt“ bezeichnet.

Am Tag nach der schrecklichen Familientragödie legten sich Abscheu und Entsetzen auf die stille und beschauliche, bäuerlich geprägte Landgemeinde unweit der piemontesischen Metropole Turin. Viele Einwohner fragen sich, was das furchtbare Verbrechen ausgelöst hatte.

Alberto Accastello, der bei einem nahen Saatgut- und Düngemittelunternehmen als Magazineur angestellt war und seine Frau, die als Supermarktkassiererin arbeitete, hatten vor fünf Jahren geheiratet. Nachdem sie einige Jahre auf dem Hof seiner Eltern gewohnt hatten, hatte der 40-Jährige von ihnen einen Baugrund erhalten, um in ihrer Nachbarschaft für sich und seine Familie eine Einfamilienvilla zu errichten. Nach der Geburt der Zwillinge schien bis vor wenigen Monaten das Glück des Paares perfekt. „Alberto war ein stiller, ruhiger und freundlicher Mensch. Er lebte für seine Familie und war ein tüchtiger Arbeiter. Er arbeitete auch am Samstag und Sonntag, um die kleine Villa fertigzustellen“, so ein Nachbar.

ANSA/Edoardo Sismondi

Aber dann zogen über dem kleinen Glück dunkle Wolken auf. Barbara hatte die Absicht geäußert, sich von ihrem Mann zu trennen, was aber Alberto nicht akzeptieren wollte. Freunde und Nachbarn gaben an, dass der Trennungswunsch seiner Frau ihn vollkommen aus der Bahn geworfen hätte. In der Folge hätten immer öfter Streitigkeiten das Familienleben geprägt. Seine Stimmung sei in letzter Zeit sehr gedrückt gewesen, wobei seine Gedanken immer um die Finanzierung des Hauses und die zukünftigen Unterhaltszahlungen gekreist wären, so ein enger Freund des 40-Jährigen, dem er sich anvertraut hatte. Die Tragödie nahm ihren Lauf. In den frühen Morgenstunden jenes Montags, an dem seine Frau formal die Trennung in die Wege leiten wollte, bereitete Alberto Accastello sich und seiner Familie ein schreckliches Ende.

Nichts – so viele Leser und Kommentatoren – sei so traurig anzusehen wie die Kinderspielsachen auf der Terrasse der eben fertiggestellten Villa.

Von: ka