Francesca (15) und Pietro (13) Pontin erstochen – VIDEO

Schreckliche Tragödie: Vater ermordet seine Kinder und richtet sich selbst

Dienstag, 22. Dezember 2020 | 08:18 Uhr

Trebaseleghe – Trebaseleghe, eine Kleinstadt in der Provinz Padua in Venetien, wird von einer schrecklichen Tragödie erschüttert.

Der 49-jährige Alessandro Pontin erstach seine eigenen Kinder – die 15-jährige Francesca und den 13-jährigen Pietro –, die ihm von der Mutter für das Wochenende anvertraut worden waren, und richtete sich anschließend selbst. Als Motiv wird ein Unterhaltsstreit mit der Mutter vermutet.

ANSA/NICOLA FOSSELLA

Am frühen Sonntagnachmittag gegen 14.00 Uhr machte der Bruder von Alessandro Pontin eine schreckliche Entdeckung. Als Roberto Pontin, der im Nachbarhaus wohnt, nach seinem Bruder und den beiden Kindern sehen wollte, fand er im Flur der Wohnung die in einer Blutlache liegenden Leichen von Francesca, Pietro und Alessandro Pontin vor. Laut einer ersten Rekonstruktion durch die Ermittler hatten die beiden Kinder vermutlich die mörderische Absicht des Vaters erkannt. Sie hatten wahrscheinlich versucht, zu fliehen, was ihnen aber nicht gelungen war. Ihr Vater hatte sie eingeholt und mit einem Küchenmesser erstochen. Anschließend hatte der 49-Jährige das gleiche Messer gegen sich selbst gerichtet.

Francesca und Pietro hatten eigentlich bei ihrer Mutter Roberta Calzarotto, die als Krankenpflegerin arbeitet, in San Giorgio delle Pertiche – einem Nachbarort von Trebaseleghe – gelebt. Wie es das Scheidungsurteil, das vor einigen Jahren gefällt worden war, vorgesehen hatte, hatte die Mutter Francesca und Pietro zu ihrem Ex-Mann gebracht, um ihnen mit ihrem Vater ein gemeinsames Wochenende zu ermöglichen.

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Doch bereits in der Vergangenheit waren über den normalen Alltag dunkle Wolken aufgezogen. Aufgrund der zu niedrigen und nur unregelmäßig erfolgten Unterhaltszahlungen, war das vor einigen Jahren geschiedene Ehepaar in Streit geraten. Das hatte vermutlich an den finanziellen Schwierigkeiten von Alessandro Pontin gelegen. Der 49-Jährige, der früher als Tischler und Parkettleger gearbeitet hatte, allerdings kaum regelmäßig einer Arbeit nachgegangen war, hatte sich nach der Aufgabe seines Handwerksberufs holistischen Philosophien und orientalischen Massagen zugewandt.

Zusammen mit seiner neuen Lebensgefährtin hatte er auf seiner Facebook-Seite „Il Mondo Riflesso di Alessandro Pontin“ verschiedene Dienstleistungen und Massagen dieser Art angeboten. Allerdings war das Einkommen, das der 49-Jährige und seine Freundin aus diesen Dienstleistungen erzielt hatten, mit großer Wahrscheinlichkeit noch unsicherer als jenes aus seinen alten Arbeitsverhältnissen gewesen.

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Da Alessandro Pontin den Unterhaltszahlungen für seine Kinder – der 49-Jährige war eigentlich die Verpflichtung eingegangen, seiner Ex-Frau für den Unterhalt von Francesca und Pietro jeden Monat 100 Euro zu überweisen – nicht oder nur unregelmäßig nachgekommen war und da aus Sicht der Mutter der Unterhalt zu niedrig bemessen worden war, hatte Roberta Calzarotto gegen ihren Ex-Mann ein Gerichtsverfahren angestrengt.

Den Ermittlern zufolge habe der 49-Jährige vielleicht befürchtet, seine Kinder nicht mehr wiederzusehen. Im Fokus steht aber auch das „sonderbare Verhalten“ von Alessandro Pontin. In diese Richtung weist auch eine Aussage, die vom Großvater der Kinder, Aldo Calzarotto, stammt.

„Meine Tochter hatte mehrmals die Carabinieri aufgesucht, um mit ihnen über dieses Individuum, das sonderbare Dinge tat, zu sprechen“, so Aldo Calzarotto. Was er genau damit meinte, ist derzeit nicht bekannt. Der Senior, der aufgrund der Arbeit seiner Tochter beide Kinder jeden Tag von der Schule abgeholt und zusammen mit seiner Frau für sie das Essen zubereitet hat, ist verzweifelt. Roberta Calzarotto, die nach der Nachricht vom gewaltsamen Tod ihrer Kinder einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ihr Zustand ist immer noch ernst.

Trebaseleghe steht unter Schock. Die Bürgermeisterin der Kleinstadt in der Nähe von Padua, Antonella Zoggia, rief für den Dienstag einen öffentlichen Trauertag aus. Einige Beobachter hingegen kommen zur traurigen Erkenntnis, dass sich in Italien solche Tragödien, wie etwa jene in Carignano und Margno, zu häufen beginnen.

Von: ka