Autovermietung im Visier der griechischen Ermittler – VIDEO

Schreckliche Urlaubstragödie: 18-Jährige stirbt bei Autounfall

Dienstag, 28. Juli 2020 | 07:07 Uhr

Von: ka

Mykonos/Perugia – Die Ferien von acht 18-jährigen Freundinnen, die mit einem Urlaub auf der griechischen Insel Mykonos ihre gerade erst erlangte Matura feiern wollten, endete in einer schrecklichen Tragödie. Die zwei kleinen Geländewagen, mit denen die acht Freundinnen unterwegs waren, kamen bei der nächtlichen Rückkehr zu ihrer Herberge auf einer engen Küstenstraße von der Fahrbahn ab und stürzten auf die darunterliegenden Klippen. Für Carlotta Martellini, die aus dem Fahrzeug geschleudert wurde, kam jede Hilfe zu spät.

Instagram/Carlotta Martellini

Die acht Freundinnen und Klassenkameradinnen waren unzertrennlich. Nachdem sie an einem Lyzeum in der umbrischen Hauptstadt Perugia ihre Maturaprüfung bestanden hatten, fuhren sie gemeinsam in den Urlaub. Die Ferien, die eigentlich ihrer Freundschaft und den gemeinsam erlangten Erfolgen gewidmet waren, endeten aber am vorletzten Tag in einer schrecklichen Tragödie.

Mit zwei kleinen, offenen Geländewagen des Typs Suzuki Jimny, die die acht Freundinnen angemietet hatten, um die schönsten Strände der Insel zu erkunden, wollten die jungen Frauen von einer Diskothek zu ihrer Herberge zurückkehren, als die beiden Lenkerinnen aus bisher ungeklärter Ursache auf einer engen, unbefestigten und zum Meer hin nicht mit Leitplanken gesicherten Küstenstraße die Herrschaft über ihre Fahrzeuge verloren. Die beiden Suzuki Jimny kamen von der Fahrbahn ab und stürzten auf die darunterliegenden Klippen. Die 18-jährige Carlotta Martellini, die auf der Rückbank des vorderen Suzuki saß, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und auf das harte Gestein der Küste geworfen. Für Carlotta kam jede Hilfe zu spät. Sie erlag noch am Umfallort ihren schweren Verletzungen.

Cyclades24

Die zuständige Verkehrspolizei von Mykonos nahm sofort Ermittlungen zum genauen Unfallhergang auf. Neben den Lenkerinnen der beiden Unfallfahrzeuge geriet aufgrund mehrerer Ungereimtheiten schnell die Autovermietung, die die zwei Suzuki Jimny an die jungen Frauen verliehen hatte, ins Visier der Beamten der griechischen Straßenpolizei. Laut griechischem Recht dürfen Fahrzeuge dieser Art nur an Personen vermietet werden, die mindestens 21 Jahre alt und seit wenigstens einem Jahr im Besitz eines Führerscheins sind. Daraus ergibt sich schnell, dass die Autovermietung die Geländefahrzeuge nie hätte an die Freundinnen, von denen keine älter als 18 Jahre ist, verleihen dürfen. Zudem waren die beiden Suzuki zu alt. Die lokalen Gesetze schreiben für Mietfahrzeuge ein Höchstalter vor. Auch aus diesem Grund hätten die beiden jungen Fahrerinnen nie Platz hinter dem Lenkrad nehmen dürfen.

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Eine beim tödlichen Unfall gewisse Rolle dürfte auch der beschädigte Straßenbelag der sich generell in einem schlechten Zustand befindenden Küstenstraße gespielt haben. Die Fahrbahn der Landesstraße Agios Stefanos-Fanari wird an der Unfallstelle zur Landseite hin nur von einer kleinen Mauer begrenzt. Zum Meer hin besitzt sie hingegen keine Leitplanken. Die griechische Polizei wird auch ein letztes Video von der Fahrt auf der Küstenstraße, das Carlotta Martellini auf ihrer Instagram-Seite gepostet hatte, in Augenschein nehmen. Natürlich werden die Beamten auch die Fahrtauglichkeit der beiden Lenkerinnen sowie die eventuelle Rolle, die die anderen Insassen der beiden kleinen Suzuki gespielt haben könnten, genau untersuchen.

Instagram/Carlotta Martellini

Auf Mykonos aber ganz besonders in Perugia herrscht um Carlotta Martellini große Trauer. Ob jugendlicher Leichtsinn, Mängel am Auto, gebrochene Gesetze, der schlechte Straßenzustand oder alles zusammen zum Tod der jungen Frau führten, ist angesichts der Tragödie unbedeutend. Neben der Trauer merken viele Leser und Kommentatoren aber doch an, dass es sich auch im Urlaub immer auszahlt, sich den Autovermieter und seine Fahrzeuge genauer anzusehen.