Ehemann festgenommen – VIDEO

Schrecklicher Femizid: Frau nach drei Tagen Gewalt getötet

Freitag, 31. Januar 2020 | 08:04 Uhr

Mazara del Vallo – Eine Villa in der sizilianischen Kleinstadt Mazara del Vallo war am Mittwochabend Schauplatz eines schrecklichen Femizids. Die Frau, die ihren Mann bereits in der Vergangenheit mehrmals wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte, wurde von ihrem Ehemann über drei Tage hinweg dermaßen verprügelt, sodass sie am Mittwoch ihren Verletzungen erlag. Der Mann, der gegenüber den von ihm verständigten Rettungskräften angab, dass seine Frau einen Schwächeanfall erlitten hätte, wurde von der Polizei festgenommen.

MAZARA DEL VALLO: PICCHIA RIPETUTAMENTE LA MOGLIE PROVOCANDONE LA MORTE. UOMO FERMATO DALLA POLIZIA DI STATO.Ha…

Pubblicato da Questura di Trapani su Giovedì 30 gennaio 2020

„Meine Frau hat mich betrogen, aber ich habe sie nicht umgebracht. Ich habe sie nur am Montag verprügelt, dann nicht mehr“, so der festgenommene Ehemann, der 53-jährige Vincenzo Frasillo, im Verhör gegenüber der Polizei. Die vielen Verletzungen sowie die unzähligen Wunden und blauen Flecken auf dem Körper seiner Ehefrau, der 52-jährigen Rosalia Garofalo, sprechen aber eine ganz andere Sprache. „Der Körper der armen Frau war übersät mit blauen Flecken. In vielen Jahren von Ermittlungen habe ich so etwas noch nie gesehen“, so der Leiter des mobilen Einsatzkommandos der Polizei von Trapani, Fabrizio Mustaro.

In der Folge stellte die zuständige Staatsanwältin von Marsala, Marina Filingeri, für den arbeitslosen und vorbestraften Vincenzo Frasillo einen Haftbefehl aus. Er wird beschuldigt, Rosalia Garofalo ermordet zu haben.

Die Mutmaßungen der Ermittler stützen sich vor allem auf den ersten Befund des Gerichtsmediziners. Laut der Ansicht des Pathologen wurde Rosalia Garofalo nicht „nur“ am Montag, sondern auch an allen darauffolgenden Tagen verprügelt. Daraufhin ließ sie ihr Mann vermutlich bewusstlos liegen. Es war aber nicht das erste Mal, dass die Frau von ihrem Mann verprügelt wurde. Das Eheleben der 52-Jährigen glich bereits seit Jahren einer Tragödie. Nachdem Rosalia bereits in der Vergangenheit ihren Mann zweimal wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte, war die Frau eine Zeit lang Gast einer Wohngemeinschaft von Frauen in Not gewesen. Im letzten Oktober hatte Rosalia Garofalo Vincenzo Frasillo aus dem gleichen Grund erneut angezeigt. Mit dem Versprechen, ohnehin nicht mehr in das gemeinsame Haus zurückzukehren, hatte sie die Anzeige aber wieder zurückgezogen.

Später kehrte sie trotzdem in das Haus, wo auch ihr Mann wohnt, zurück. Dies erwies sich als tödlicher Fehler. Am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr wählte Vincenzo Frasillo die Notfallnummer 118. Gegenüber den wenige Minuten später eingetroffenen Rettungskräften gab der 53-Jährige an, dass seine Frau einen Schwächeanfall erlitten hätte und daraufhin gestorben wäre. Als die Rettungskräfte den auf dem Bett ausgebreiteten, von tagelanger Gewalt gezeichneten Körper der Frau sahen, verständigten die sofort die Polizei. Die Beamten nahmen Vincenzo Frasillo umgehend in Gewahrsam und begleiteten ihn zum Verhör auf das Kommissariat. In der Nacht auf Donnerstag fiel die Entscheidung, ihn in eine Haftanstalt zu überstellen.

Der erneute Femizid löste in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. Viele Leser und Kommentatoren warnten Frauen, die bereits in der Vergangenheit verprügelt geworden waren, davor, aus welchen Gründen auch immer zu ihren gewalttätigen Ehemännern zurückzukehren.

 

Von: ka