Amputierte Finger, Kinder mit Augenverletzungen und Schlägereien – VIDEO

Silvesternacht: Dutzende Verletzte in Italien

Sonntag, 01. Januar 2023 | 14:00 Uhr
Update

Neapel/Mailand – Obwohl die Behörden immer wieder zur Vorsicht gemahnt hatten und obwohl in den letzten Tagen von der Finanzpolizei eine große Menge von Raketen und Knallkörpern beschlagnahmt worden war, forderte die Silvesternacht in Italien auch heuer wieder viele Verletzte.

Unter anderem verloren mehrere Personen mindestens einen Finger ihrer Hand und erlitten einige Kinder Verletzungen an ihren Augen. Zudem kam es in der Silvesternacht zu einigen Schlägereien und Messerstechereien. Insgesamt erlitten in ganz Italien 180 Menschen, darunter 50 Minderjährige durch Knallkörper und Raketen Verletzungen unterschiedlichen Grades.

Die höchsten Opferzahlen wurden erneut in Neapel verzeichnet. In Mailand hingegen wurde ein Mann durch Schüsse verwundet. In ganz Italien kam es zu 646 Feuerwehreinsätzen, was gegenüber dem Vorjahr einem leichten Anstieg entspricht.

Twitter/Vigili del Fuoco

In ganz Italien wurden in der Silvesternacht Dutzende von Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt. Wie auch im letzten Jahr wurden die meisten Verletzten aus Neapel gemeldet. In der süditalienischen Hafenstadt erlitten mindestens zwölf Personen durch explodierendes pyrotechnisches Material oder durch Schüsse Verletzungen mittleren und schweren Grades. Ein 77-jähriger Mann aus dem Stadtteil Portici verlor das erste Fingerglied von vier Fingern. Auch einem 27-jährigen jungen Mann wurde durch eine Explosion der zweite Finger seiner linken Hand abgerissen, nachdem er unvorsichtigerweise von der Straße einen Feuerwerkskörper aufgehoben hatte.

Ein 23-Jähriger und eine 79-jährige Frau erlitten durch explodierende Feuerwerkskörper Verletzungen an den Beinen. Ein 68-Jähriger und ein 34-Jähriger mussten wegen Handfrakturen mit Amputation der Fingerglieder von Fingern der rechten Hand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch ein 52-Jähriger, der von einem Feuerwerkskörper im Gesicht getroffen worden war und dadurch Verbrennungen erlitten hatte, war gezwungen, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine 46-jährige Frau erlitt Verbrennungen an der Hand, als sie versehentlich ein Feuerwerk zündete.

Ein 16-jähriger Junge kam in Begleitung seiner Eltern ins Krankenhaus. Er erklärte, dass Unbekannte einen großen Feuerwerkskörper unter das Auto, in dem er gesessen hatte, geworfen hatten, wodurch ein Airbag explodiert war. Der 16-Jährige, der ein schweres beidseitiges Augentrauma erlitten hatte, musste sofort behandelt werden. Auch ein Zehn- und ein Achtjähriger, die durch Knallkörper jeweils an der Wange und am linken Auge verletzt worden waren, mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Der schwerste Vorfall ereignete sich aber in Tarent in Apulien, wo einem zehnjährigen Buben durch einen großen Knallkörper die rechte Hand abgerissen wurde.

Twitter/Vigili del Fuoco

In Cerreto in der Nähe von Reggio Emilia hingegen kam es zu einer Schlägerei, nachdem Jugendliche zwischen feiernden Menschen Knallkörper geworfen hatten. Erst die Carabinieri, die die Jugendlichen auseinandertrieben, konnten für Ruhe und Ordnung sorgen. Ein Jugendlicher, der durch eine zerbrochene Flasche eine Schnittwunde am Kopf erlitten hatte, musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Auch in Mailand wurden mehrere Personen durch explodierende Knallkörper verletzt. Die lombardische Metropole war in der Silvesternacht auch Schauplatz zweier Bluttaten. Ein Mann wurde durch einen Messerstich in den Rücken schwer verletzt. Auch eine weitere Person, auf die geschossen worden war, erlitt schwere Verletzungen.

In ganz Italien führten Kleinbrände zu 646 Feuerwehreinsätzen, was gegenüber dem Vorjahr, als 558 Einsätze verzeichnet worden waren, einem leichten Anstieg entspricht. Zudem mussten in ganz Italien Dutzende Personen wegen bei Verkehrsunfällen erlittenen Verletzungen oder wegen Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Insgesamt zeigt die Bilanz der Silvesternacht, dass die Italiener die Mahnungen zur Vorsicht und die Verbote kaum beachtet haben.

 

Von: ka