Von: luk
Rom – Lange war auf die Einschätzung des Staatsrates – des obersten Verwaltungsgerichts in Italien – zur Frage, wie es mit den beiden Trentiner Problembären MJ5 und JJ4 weitergehen soll, gewartet worden. Bekanntlich hatte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti nach dem Tod von Andrea Papi (26) durch Bärin JJ4 ein Abschussdekret unterzeichnet, welches wiederum von Tierschutzorganisationen angefochten wurde.
Nun steht fest: Der Staatsrat hat die Beschwerde der Tierschutzverbände zur Aussetzung der Entnahmeverordnung angenommen und die Abschussverfügung vorerst aufgehoben. Eine Tötung der beiden Bären halten die Richter für unverhältnismäßig und nicht vereinbar mit den europäischen und staatlichen Regelungen. Diese sehen laut Staatsrat vor der Tötung noch Alternativmaßnahmen vor. Eine Entnahme sei nur gerechtfertigt, wenn es keine andere Lösung mehr gibt.
Der Fall geht jetzt zurück an das Verwaltungsgericht in Trient, das die endgültige Entscheidung treffen wird.
Tierschützer freuen sich jedoch über das Urteil. Sie fordern erneut die Verlegung der beiden Bären nach Rumänien. Dort gebe es ein Bärenschutzgebiet, das die Tiere aufnehmen würde.
JJ4 befindet sich aktuell in Gefangenschaft im Trentino. MJ5 konnte bislang aber nicht eingefangen werden. Laut dem nun verkündeten Urteil darf der Bär ebenfalls nicht getötet werden.