Von: ka
Neapel – „Pocho“, ein zum Drogensuchhund ausgebildeter Jack Russell Terrier der neapolitanischen Polizei, bringt die Drogenclans der Camorra zum Verzweifeln. Dem kleinen, ganz besonders pflichtbewussten Drogensuchhund gelang es dank seines hervorragenden Geruchssinns, im Laufe seiner neunjährigen Karriere fast zwei Tonnen Drogen zu erschnüffeln, was ihm den Zorn der Camorra eintrug. Die Drogenclans der Camorra versuchen, ihn mit all nur erdenklichen Mitteln loszuwerden und setzten – so munkelt man in Neapel – sogar ein Kopfgeld auf ihn aus. Aber „Pocho“ lässt sich weder einschüchtern noch bei seiner Arbeit stören.
Die Drogenhändler hassen „Pocho“ wie die Pest und planen, ihn mit allen möglichen Mitteln umzubringen. Immer wieder wird versucht, den kleinen Drogensuchhund mit vergifteten Fleischbällchen, Päckchen mit Rattengift oder mit Drogen versetztem Fleisch um die Ecke zu bringen. Aber es nützt nichts. „Pocho“ wurde dazu ausgebildet, im Dienst nichts zu essen und seine Mahlzeiten nur von seinem Hundeführer anzunehmen. Eine andere Methode der Clans, „Pocho“ von seiner Arbeit abzulenken, ist jene, die Drogenverstecke mit läufigen Hündinnen zu belegen. Aber der pflichtbewusste Drogensuchhund lässt sich bei seiner Schnüffelei nach Suchtgiften weder von Fleischhäppchen noch von Sexfallen ablenken.
„Pocho“ errang im Laufe der Jahre herausragende Erfolge. Dem kleinen, ganz besonders pflichtbewussten, Drogensuchhund gelang es dank seines hervorragenden Geruchssinns, im Laufe seiner neunjährigen Karriere fast zwei Tonnen Drogen zu erschnüffeln. Seine letzte Ruhmestat ist erst wenige Wochen alt. In Nocera Inferiore bei Neapel entdeckte „Pocho“ 30 Kilogramm feinstes Kokain im Wert von mehreren Millionen Euro. Der kleine Hund bringt die Camorra-Mitglieder, für die der Drogenhandel die Haupteinnahmequelle darstellt und die durch ihn bereits Dutzende Millionen Euro verloren haben, zur Weißglut. In Neapel munkelt man, dass die Drogenclans der Camorra in ihrer Verzweiflung auf „Pocho“ sogar ein Kopfgeld ausgesetzt haben.
Pocho’s Geschichte begann im Jahr 2009, als ein Arzt den jungen Jack Russell Terrier in einer Aufzucht erwarb. Der kleine, von der ganzen Familie geliebte Hund wurde nach dem Spitznamen des damaligen SC Napoli Spielers Ezequiel Lavezzi Pocho getauft. Acht Monate später war die Familie aufgrund der Hundehaarallergie des kleinsten Sohns aber gezwungen, Pocho abzugeben. Sie schenkten den jungen Hund der Polizei. Im Hundeausbildungszentrum der Polizei erkannten die Ausbilder sofort das enorme Potenzial des kleinen Jack Russell Terrier. Nach bestandener Prüfung – Pocho gelang es innerhalb von Sekunden, eine kleine Drogenprobe zu erschnüffeln – erhielt er das Polizeiabzeichen, wurde in Dienst gestellt und seinem Führer, dem Polizisten Sandro, zugeteilt.
Der kleine, blitzschnelle Hund, der keinen Schritt ohne Anweisung seines Führers Sandro macht, ist heute der ganze Stolz der von Francesca Fava geleiteten Abteilung für Prävention der Quästur von Neapel. Aufgrund der Erfolge des praktisch in Symbiose arbeitenden Gespanns Drogensuchhund-Führer erlaubten es die Vorgesetzten sowie das Ministerium sogar Polizist Sandro, „seinen“ Hund mit zu sich nach Hause zu nehmen. Um den kleinen Jack Russell Terrier mit seinem legendären Geruchssinn ranken sich inzwischen viele Anekdoten. Einmal war er imstande, aus acht Metern Entfernung ein in einer geschlossenen Garage verstecktes, vakuumverpacktes Marihuanapaket zu erschnüffeln. An allen möglichen Orten versteckte Drogen wurden vom Jack Russell Terrier bereits erschnüffelt. Einmal befanden sich die Drogen in einem Casatiello – einem neapolitanischen Gebäck –, ein anderes Mal sogar in der Flasche eines wenige Monate alten Babys. Seine Erfolge machten Pocho zum vielleicht von den Kriminellen am meisten gefürchteten Drogensuchhund. Dank seiner geringen Größe gelingt es dem Jack Russell Terrier sogar, in kleinste Verstecke einzudringen und dort nach Drogen zu suchen.
In einem Jahr wird Pocho in Pension gehen. Aber die Drogenhändler werden nicht ruhig schlafen. In einem Jahr kann Pocho noch große Mengen von Drogen erschnüffeln. Zudem werden die Ausbildung der Tiere und die Auswahl geeigneter Kandidaten unter den Hunden immer besser, sodass für den erfolgreichen Jack Russell Terrier bereits genug Nachfolger in den Startlöchern schnüffeln.