700 Maßnahmengegner tanzen zu Technomusik – VIDEO

Unglaublich: „Coronarebellen“ feiern illegale Raveparty

Dienstag, 29. Juni 2021 | 08:02 Uhr

Maleo – Eine Kiesgrube in der lombardischen Gemeinde Maleo bei Lodi war am Wochenende Schauplatz eines illegalen Ravekonzerts. Rund 700 „Coronarebellen“, die aus ganz Norditalien angereist waren, tanzten vom Samstagabend bis in den Sonntag hinein zu lauter Technomusik. Die Ordnungskräfte, die die Umgebung abriegelten, und der Bürgermeister von Maleo versuchten vergeblich, die erklärten Maßnahmengegner, die 35 Säcke Müll hinterließen, zum Verlassen des Geländes zu bewegen. Die mutmaßlichen Organisatoren des Musikevents wurden angezeigt.

IN 700 A UN RAVE A DUE PASSI DA CODOGNO

IN 700 A UN RAVE A DUE PASSI DA CODOGNOAllarme per un rave non autorizzato a due passi da Codogno, in un paese dove c'è un focolaio della variante delta. Hanno partecipato almeno 700 persone, senza mascherine e senza alcun distanziamento.Alvise Losi per il Tg3 delle 19 del 27 giugno 2021

Posted by Tg3 on Sunday, June 27, 2021

Nachdem auf einschlägigen Seiten in den sozialen Netzwerken ein illegales Ravekonzert angekündigt worden war, fanden sich am Samstagabend gegen 23.00 Uhr Hunderte von „Coronarebellen“ am vereinbarten Treffpunkt – das abgesperrte Gelände einer ehemaligen Kiesgrube – ein. Das Schloss, das das Tor der verlassenen Kiesgrube absperrte, wurde von den Organisatoren des Konzerts kurzerhand aufgebrochen. Nach dem Parken des Lkw, der die Boxen und die “Bühne” trug, und dem Aufstellen der Stände, an denen Alkohol verkauft wurde, stand dem Konzert nichts mehr im Wege.

ANSA/Flavia Mazza

Als bei den Carabinieri und der Polizei erste Hinweise auf verdächtige Personen und Beschwerden über laute Rave- und Technomusik eingingen, war es bereits zu spät. Den herbeigeeilten Ordnungskräften blieb nichts anderes mehr übrig, als das Gelände abzuriegeln und alle Zufahrtswege zu kontrollieren. Zusammen mit den Beamten der Carabinieri, der Finanzwache und der Polizei traf auch der Bürgermeister von Maleo, Dante Sguazzi, am „Tatort“ ein. Dante Sguazzi und die Ordnungskräfte versuchten stundenlang, die erklärten Maßnahmengegner zum Verlassen des Geländes zu bewegen. Die „Coronarebellen“, die erklärten, dass sie gegen sämtliche Corona-Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen seien, weigerten sich aber, das Konzert zu beenden und die Kiesgrube zu verlassen.

Am Ende war es die enorme Hitze – in der Umgebung von Maleo wurde am Sonntag die 33-Grad-Marke geknackt – die die „Raver“ zur vorzeitigen Beendigung des Konzerts zwang. Am Sonntag gegen 14.30 Uhr verließen die letzten Konzertteilnehmer, die 35 Säcke Müll hinterließen, die Grube.

Bürgermeister Dante Sguazzi zeigte sich „zutiefst enttäuscht“. „Viele Teilnehmer sind immer noch hier. Einige von ihnen sind betrunken oder stehen unter Drogeneinfluss. Mir ist von Bürgern von Maleo berichtet worden, dass Personen im Park und auf dem Spielplatz ihre physiologischen Bedürfnisse verrichten. Wir hoffen, dass das alles bald ein Ende hat“, so der Bürgermeister von Maleo. „Es schmerzt sehr, so viele junge Leute zu sehen, die alle Anti-Covid-19-Maßnahmen missachten und ein sehr hohes Ansteckungsrisiko eingehen. Es schmerzt auch deshalb so sehr, weil wir so viele Opfer gebracht und so viele Todesopfer beklagt haben“, ließ Dante Sguazzi seiner tiefen Entäuschung freien Lauf.

ANSA/FLAVIA MAZZA

Die Tatsache, dass sich in seiner Gemeinde ein Corona-Hotspot befindet, sorgt beim Bürgermeister von Maleo für große Besorgnis. „Was die Coronalage angeht, stehen wir nicht gut da. Wir haben einen Ausbruch und zählen elf positiv Getestete, von denen drei die Delta-Variante aufweisen“, so das traurige Fazit des Bürgermeisters, der sich über die Verantwortungslosigkeit der „Coronarebellen“ sehr ärgert.

Inzwischen wurden die mutmaßlichen Organisatoren des illegalen Rave- und Technokonzerts von der Staatsanwaltschaft von Lodi in das Ermittlungsregister eingetragen. Zudem wurde von den Gerichtsbehörden verschiedenes Audiomaterial beschlagnahmt. Viele Italiener befürchten aber, dass die Konzertorganisatoren mit einer milden Strafe davonkommen werden. Die Stimmen in der italienischen Öffentlichkeit, die gegen die Teilnehmer und besonders gegen die Organisatoren solcher „Events“ ein härteres Durchgreifen fordern, mehren sich.

Von: ka