Arzt festgenommen, Ermittlungen gegen 19 Personen – VIDEO

Unglaublich: Fake-Impfungen für Impfgegner

Samstag, 01. Januar 2022 | 10:04 Uhr

Pistoia – Nachdem vor Weihnachten das betrügerische Verhalten einer Krankenpflegerin aufgedeckt worden war, wurde in Italien neuerlich ein Fall mutmaßlicher Fake-Impfungen bekannt.

Ein Arzt, Federico Calvani, der in der ländlichen Umgebung von Pistoia in der Toskana tätig war, wurde von den Carabinieri festgenommen und in den Hausarrest überstellt. Federico Calvani wird zur Last gelegt, durch in Wirklichkeit nie erfolgte Impfungen Impfgegnern zu falschen Grünen Pässen verholfen zu haben. Gegen bisher 19 Personen wurden Ermittlungen eingeleitet.

APA/APA/ZB/Christian Modla

Federico Calvani wird beschuldigt, zahlreichen Patienten fälschlicherweise eine Verabreichung einer Impfdosis bescheinigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft und die Carabinieri vermuten, dass Dutzende von Impfgegnern aus der ganzen Toskana nicht den weiten Weg zu diesem Arzt gescheut hätten, um zu einem gefälschten Grünen Pass zu gelangen.

Laut den Ermittlungen der Carabinieri von Prato und ihrer Kollegen der Sondereinheit Nas von Florenz, die von der Staatsanwaltschaft von Pistoia koordiniert wurden, hätte der Arzt seine „Kunden“, bei denen es sich allesamt um Impfgegner handeln soll, in seiner Arztpraxis empfangen und ihnen eine in Wirklichkeit nie erfolgte Verabreichung einer Impfdosis bescheinigt.

Im Zuge der Ermittlungen wurden auf der digitalen Plattform des Gesundheitswesens der Region Toskana gefälschte Green-Pass-Bescheinigungen beschlagnahmt und 19 Personen, die zu den mutmaßlichen „Kunden“ des Arztes gehören, ins Ermittlungsregister eingetragen.

Die Ermittlungen kamen nach einer von der Carabinieri-Station von Prato entgegengenommenen Meldung ins Rollen. Eine Mutter, die befürchtete, dass ihr Sohn, der nach ihrer Aussage in Wahrheit nicht geimpft worden wäre, schwer an Covid-19 erkranken könnte, hatte sich an die Carabinieri gewendet.

Durch die Untersuchungen der Carabinieri der Sondereinheit Nas wurden in den Aufzeichnungen der von Federico Calvani angeblich durchgeführten Impfungen verschiedene Unregelmäßigkeiten entdeckt. In der Folge erhärtete sich der Verdacht, dass Dutzende von Verabreichungen vermutlich nie durchgeführt worden waren. Den Anschuldigungen zufolge hätte der Arzt Impfgegnern nicht gegen Geld zu gefälschten Pässen verholfen, sondern weil er von der Nutzlosigkeit der Impfung überzeugt gewesen wäre.

APA/APA/GEORG HOCHMUTH/GEORG HOCHMUTH

Für Federico Calvani kommt es nun knüppeldick. Der Arzt wird sich vor Gericht wegen Betrugs und der Veruntreuung von Impfstoffen, die er vom Gesundheitssystem erhalten, aber nie verabreicht hätte, vor Gericht verantworten müssen. Weil er im Verdacht steht, für jede falsch registrierte Impfung eine zusätzliche Vergütung erhalten zu haben, und weil ihm zur Last gelegt wird, seinen mutmaßlich mit Covid-19 infizierten Patienten nicht die erforderlichen Abstriche verschrieben zu haben, werden sich zu den ersten Anklagepunkten jeweils noch Betrug zum Nachteil des Gesundheitswesens und Unterlassung von Amtshandlungen hinzugesellen.

 

 

Von: ka