Verstörende Aufnahmen aus Neapel – VIDEO

Unglaublich: Jugendgang drängt Polizisten zurück

Montag, 20. Januar 2020 | 08:24 Uhr

Neapel – Das Vorstadtviertel Sant’Antonio Abate der süditalienischen Metropole Neapel war Schauplatz eines unglaublichen Vorfalls. Eine Gruppe von Polizisten, die mit aufstandsbekämpfender Ausrüstung ausgerückt war, um das mutwillige Anzünden von Feuern zu unterbinden, wurde von einer Gang Jugendlicher angegriffen und zurückgedrängt.

ANSA/FACEBOOK/EMILIO BORRELLI

Wie jedes Jahr wurden in Neapel im Rahmen des Festes des Heiligen Antonius auch heuer wieder in der ganzen Stadt viele Feuer entzündet. Diese „Tradition“, bei der mitten auf der Straße oder am Straßenrand gelagertes Holz oder auch nur Abfall angezündet wird, verursacht in der süditalienischen Metropole jedes Jahr große Schäden und Unruhen. Aus diesen Gründen sind Carabinieri, Polizei und vor allem die Feuerwehr in dieser Nacht immer wieder dazu gezwungen, zu Einsätzen auszurücken. Das Jahr 2020 machte in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Neu war heuer hingegen, dass Polizisten von einer Gang sehr junger Jugendlicher angegriffen worden waren.

Die Jugendlichen, die eigentlich noch Kinder waren, waren am Abend vom 17. Jänner in der Nähe des Obstmarktes damit beschäftigt, für das „Antoniusfeuer“ Holz und weggeworfene Christbäume zu sammeln und diese bis zum Anzünden zu verstecken, als sie von den Polizisten dabei „überrascht“ wurden. Die fünfköpfige Gruppe von Polizisten, die mit aufstandsbekämpfender Ausrüstung ausgerückt war, um das mutwillige Anzünden von Feuern zu unterbinden, wurde von der Gang sofort angegriffen.

#Napoli, baby gang si scaglia contro i poliziotti. #Paoloni (Sap): «I delinquenti prendono il sopravvento ma per…

Pubblicato da Fan News su Domenica 19 gennaio 2020

Im Video, das ein Unbekannter später dem Regionalrat der Grünen, Francesco Emilio Borrelli, zukommen ließ, ist deutlich zu sehen, wie die kleine Gruppe von Polizisten von den Jugendlichen mit Steinen, leeren Obstkisten, Feuerwerkskörpern und sonst all möglichen Gegenständen beworfen wird. Unter den Augen von Erwachsenen, die nicht eingreifen und teilnahmslos weiter ihren Weg gehen, sind die Polizeibeamten dazu gezwungen, sich mit ihren Schildern zu schützen und langsam zurückzuweichen. Francesco Emilio Borrelli veröffentlichte neben dem Video auf seiner Facebook-Seite auch die Bilder von jungen Gangmitgliedern, die ihre nächtlichen „Heldentaten“ auf ihren Seiten in den sozialen Netzwerken online gestellt hatten.

“Organizzeremo una manifestazione insieme ai residenti e ai commercianti del borgo di Sant’Antonio Abate per dimostrare…

Pubblicato da Francesco Emilio Borrelli su Domenica 19 gennaio 2020

Die Videoaufnahmen, die wie aus den Kinofilmen „La Paranza dei bambini“ oder „Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“ von Roberto Saviano gerissene Filmszenen wirken, schreckten die italienische Öffentlichkeit auf. Neben vielen Politikern äußerten sich auch die Polizeigewerkschaften zum unglaublichen und verstörenden Vorfall. Die Gewerkschaften lobten das Verhalten der fünf Polizisten, die „professionell und ohne Gewalt anzuwenden, reagiert hatten“, und riefen, um diese Missstände auszumerzen, zugleich die Gemeinde, die Sozialassistenten und die neapolitanische Gesellschaft dazu auf, die gesamtstaatlichen Institutionen auf die Probleme Neapels aufmerksam zu machen. Im selben Atemzug forderten die Gewerkschaftsvertreter eine Aufstockung der Polizeiorgane.

“Molti dei giovanissimi protagonisti degli atti di violenza e teppismo nella nostra città in occasione dei “fuocarazzi”…

Pubblicato da Francesco Emilio Borrelli su Domenica 19 gennaio 2020

Auch der Regionalrat der Grünen drückte den angegriffenen Polizisten seine uneingeschränkte Solidarität aus und verurteilte den Angriff der Jugendlichen, die „wie junge „Camorristi“ ihre Taten offen und mit Stolz zeigen“, auf das Schärfste.

„Es ist nötig, mit Strenge zu antworten. Gewisse Gegenden sind keine Stadtviertel, sondern Pulverfässer, denen die Zündschnur ausgerissen werden muss. Die Jugendlichen von Sant’Antonio Abate haben uns eine Kostprobe davon gegeben, wie gefährlich die Jugendgangs sein können. Es ist notwendig sie aufzuhalten. Die im kriminellen Umfeld aufgewachsenen Jugendlichen sollten ihren Familien genommen und an passenden Orten umerzogen werden“, so Francesco Emilio Borrelli auf Facebook.

Diese Ansichten dürfte eine Mehrheit der italienischen Öffentlichkeit teilen.

 

Von: ka