Fantasie mancher Impfgegner grenzenlos – VIDEO

Unglaublich: „Zuerst dachte ich an die Amputation eines Arms“

Sonntag, 05. Dezember 2021 | 08:16 Uhr

Von: ka

Biella – Der Fall eines 57-jährigen Impfgegners, der in einem Impfzentrum im norditalienischen Biella mit einem Silikon-Arm erschien, sorgt weit über die piemontesische Kleinstadt hinaus für Kopfschütteln. Der Arm, der Teil eines Oberkörperkostüms aus Silikon war, hatte eine Schulter mit dem Deltamuskel, in den normalerweise die Nadel für die Verabreichung der Impfdosis eingeführt wird.

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Der Mann hoffte somit, das Gesundheitspersonal zu täuschen und ein Impfzertifikat zu erhalten, ohne tatsächlich geimpft worden zu sein. Allerdings hatte er nicht mit der Aufmerksamkeit der Verabreicherin der Impfung, der 60-jährigen Krankenpflegerin Filippa Bua, gerechnet. Filippa Bua erkannte den versuchten Betrug praktisch sofort.

„Innerhalb weniger Augenblicke wechselte ich von einer normalen Situation zuerst in eine peinliche und dann in eine des Erstaunens und Unglaubens. Als ich den Arm des Mannes berührte, fühlte ich eine gummiartige und kalte ‚Haut‘. Zudem war der Teint zu hell. Zunächst dachte ich, dass dem Mann infolge einer Amputation eines Arms eine Gliedmaße fehle und er mir im fehl den falschen Arm gereicht hätte. Es tat mir leid, ich dachte, ich hätte ihn unwissentlich in eine peinliche Lage gebracht, und so bat ich ihn sofort, mir den anderen Arm zu geben“, erzählt Filippa Bua.

„Er redete hin und her und wollte Zeit gewinnen, aber dann gab er mir den anderen Arm. Stellt euch mein Erstaunen vor, als ich sein Hemd anhob und eine Gliedmaße vorfand, das genau wie die Vorherige aussah. Ich erkannte sofort, dass der Mann vor mir sich eine Oberkörper-Silikonprothese angezogen hatte. Er hoffte, dass ich unwissentlich die Impfdosis in das Silikon injizieren würde. Er bat mich sogar, ein Auge zuzudrücken“, fährt die erfahrene 60-jährige Krankenpflegerin fort.

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Anschließend begutachtete Filippa Bua zusammen mit dem Arzt, der mit dem 57-Jährigen kurz zuvor das Anamnesegespräch geführt hatte, beide „Arme“ des Mannes. „Er lächelte und gestand, dass er die Silikonprothese angezogen hatte, um den Super-Green-Pass zu erhalten, ohne die Impfung tatsächlich verabreicht zu bekommen. Er war weder unhöflich noch unfreundlich. Dann stand er auf und verließ das Impfzentrum“, erzählt die 60-Jährige.

Anschließend meldeten der Arzt und die Krankenpflegerin den unglaublichen Vorfall ihren Vorgesetzten, die umgehend die Carabinieri informierten. Nach der Anzeige durch die Carabinieri leitete die Staatsanwaltschaft gegen den 57-jährigen Zahnarzt Guido Russo wegen versuchten Betrugs ein Ermittlungsverfahren ein. Aufgrund der nicht erfolgten Impfung war der 57-Jährige, bei dem es sich um einen bekannten Impfgegner handelt, suspendiert worden. „Ich brauche die Impfung, um arbeiten zu können“, so der Zahnarzt, der seit seiner Suspendierung nicht mehr seinem Beruf nachgehen kann.

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Filippa Bua, die den Schwindel von Guido Russo aufdeckte, berichtet, dass die Arbeit im Impfzentrum immer schwieriger werde. „Ich bin ungläubig und sehr gestresst. In den letzten Wochen ist jeder, der zur Erstimpfung kommt, wütend auf das ‚System‘. Sie fühlen sich zur Impfung gezwungen. Meine Kollegen und ich versuchen, die Spannungen zu verringern, indem wir uns nicht provozieren lassen. Aber ich bin es wirklich leid, und es tut mir ebenso leid, all diese Menschen zu sehen, die nicht verstehen, wie unverzichtbar die Impfung ist, um ihre eigene und die Gesundheit ihrer Angehörigen zu schützen“, so eine nachdenkliche Filippa Bua, die aber hinzufügt, dass sie ihre Arbeit mit Hingabe und großer Überzeugung macht.