Von: idr
Alba – Die Trüffelsaison in Alba ist in vollem Gange – und die Preise haben schwindelerregende Höhen erreicht. Für ein Kilogramm der begehrten weißen Trüffel aus dem Piemont zahlen Liebhaber derzeit 4.000 bis 5.000 Euro. Einzelne Exemplare von besonderer Größe und Qualität wechseln sogar für fünfstellige Summen den Besitzer.
Von Oktober bis Ende Januar durchstreifen Trüffelsucher mit ihren speziell ausgebildeten Hunden die Wälder rund um Alba. Die weiße Trüffel, wissenschaftlich Tuber magnatum, wächst ausschließlich wild und lässt sich nicht kultivieren – was ihren astronomischen Preis erklärt. Nur erfahrene „Trifolau“, wie die Trüffeljäger im Piemont genannt werden, kennen die geheimen Fundstellen.
Die diesjährige Ernte fällt durchwachsen aus. Nach einem trockenen Sommer und einem milden Herbst sind die Pilze kleiner und seltener als erhofft. Das treibt die Preise zusätzlich nach oben. Auf der berühmten Trüffelmesse in Alba, die noch 8. Dezember läuft, herrscht trotzdem Hochbetrieb. Tausende Besucher strömen in die kleine Stadt, um das „weiße Gold“ zu bestaunen, zu riechen und – wer es sich leisten kann – zu kaufen.
Kulinarischer Kult
In den Restaurants der Region dreht sich jetzt alles um die Knolle: Klassisch wird sie hauchdünn über Pasta mit Butter gehobelt, verfeinert Risotto oder krönt ein einfaches Spiegelei. Der Duft ist intensiv, erdig und leicht knoblauchartig – für manche ein Gaumenerlebnis, für andere gewöhnungsbedürftig.
Doch die Trüffel ist mehr als nur ein Lebensmittel. Sie ist Statussymbol, Investitionsobjekt und Teil der piemontesischen Identität. Bei der jährlichen Trüffelauktion werden Rekordpreise erzielt: 2023 ging ein 850 Gramm schweres Exemplar für 120.000 Euro nach Hongkong.
Für Normalsterbliche unerschwinglich?
Wer nicht gleich ein ganzes Vermögen ausgeben möchte, kann auf Trüffelprodukte ausweichen: Öle, Butter oder Pasten mit Trüffelaroma gibt es schon für wenige Euro. Echter Trüffelgeschmack ist das zwar nicht, aber immerhin eine Annäherung. Oder man besucht eines der vielen Trüffelfeste in der Region – dort gibt es oft kleine Kostproben zu moderaten Preisen. Die Saison läuft noch bis Januar. Danach heißt es wieder: ein Jahr warten auf das weiße Gold.




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