Krankenpfleger handelt sich nach schockierendem Post Disziplinarverfahren ein – VIDEO

“Wir sehen uns auf der Intensivstation und es bereitet mir eine Prise Vergnügen”

Donnerstag, 05. August 2021 | 07:02 Uhr

Bologna – Ein Krankenpfleger aus Bologna hat sich nach einem schockierenden Facebook-Post ein Disziplinarverfahren eingehandelt.

Im Post hatte der Krankenpfleger einer Impfgegnerin geantwortet, dass er sie und die anderen „No vax“ auf der Intensivstation wiedersehen und beim Setzen der überlebenswichtigen Sonden Genugtuung und sogar eine Prise Vergnügen verspüren werde. Auf Antrag des Sanitätsbetriebs von Bologna wurde der Eintrag sofort gelöscht. Gegen den Krankenpfleger hingegen wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Präsident der Berufskammer der Krankenpflegeberufe, Pietro Giurdanella, rief dazu auf, Ruhe zu bewahren.

ANSA

Eineinhalb Jahre aufopferungsvolle Arbeit, bei der ein Krankenpfleger aus Bologna fast täglich schwerkranke und sterbende Covid-19-Patienten betreut hatte, brachten bei ihm offensichtlich das Fass zum Überlaufen. In einer Facebook-Gruppe, in der er sich mit Impfgegnern und Corona-Leugnern eine „heiße Schlacht“ lieferte, ließ er in einer Antwort auf eine Impfgegnerin seiner Wut und seinem Frust freien Lauf.

„Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn wir die Covid-Intensivstation für all die armseligen„No vax“-Anhänger – und leider auch für einige Unschuldige, die sich aus schwerwiegenden Gründen nicht impfen lassen konnten – wieder öffnen werden, werde ich da sein, um die für euer Überleben notwendigen Sonden zu legen“, so der Krankenpfleger, der diesem Satz ein Emoticon mit einem Augenzwinkern zufügte.

„Wie gewohnt werde ich diese Arbeit so professionell wie möglich ausführen, aber vielleicht werde ich dabei eine Prise Vergnügen empfinden. Denn ich weiß, dass es in jedem Fall eure freie und bewusste Entscheidung war. Das wird mir meine emotionale Last erleichtern und wir werden alle glücklicher sein“, so der Krankenpfleger abschließend in seinem schockierenden Facebook-Eintrag.

E' necessario accogliere dubbi e paure per accompagnare i cittadini al vaccino: una scelta consapevole

Un duro sfogo sui social contro i no vax e le loro proteste per il green pass hanno portato un richiamo ad un infermiere di terapia intensiva a Bologna.Il Presidente dell’ Ordine delle Professioni Infermieristiche Bologna, Pietro Giurdanella, invita alla calma e alla fiducia, ricordando che il vero nemico è il virus. I cittadini è necessario che trovino negli infermieri – così come in tutti i professionisti sanitari – persone disponibili all'ascolto, pronte ad accogliere dubbi e paure, e per questo capaci di accompagnare ciascuno al #vaccino, come frutto di una scelta consapevole in grado di garantire il bene del singolo, così come dell'intera comunità.Ne parla il servizio di TRC BolognaFederazione Nazionale Infermieri Azienda USL di Bologna

Posted by Ordine delle Professioni Infermieristiche Bologna on Friday, July 30, 2021

Der Facebook-Post des wütenden und frustrierten Krankenpflegers löste einen wahren Shitstorm aus. Neben wüsten Beleidigungen erhielt er auch massive Drohungen. Auch der Arbeitgeber des Krankenpflegers, der Sanitätsbetrieb von Bologna, wurde auf den Facebook-Post aufmerksam. Auf Antrag des Sanitätsbetriebs wurde der Eintrag sofort gelöscht. Gegen den Krankenpfleger hingegen wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

„Der wahre Feind ist das Virus, nicht der Impfstoff“, so der Präsident der Berufskammer der Krankenpflegeberufe von Bologna, Pietro Giurdanella. Auf den Vorfall angesprochen rief Pietro Giurdanella dazu auf, Ruhe zu bewahren. Zugleich richtete er an alle einen eindringlichen Appell.

Facebook/Pietro Giurdanella

„Die Bürger müssen verstehen, dass es wichtig ist, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Meinen Kollegen im Gesundheitswesen hingegen sage ich, dass sie die Leute nicht zu etwas zwingen, sondern zuhören und versuchen sollten, die Zweifel der Unentschlossenen auszuräumen. Die Lage ist sehr angespannt. Wieder sind in Italien einschließlich Bologna viele Impfgegner auf die Straße gegangen und zweieinhalb Millionen italienische Über-65-Jährige sind noch immer nicht geimpft“, meint Pietro Giurdanella.

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Posted by Ordine delle Professioni Infermieristiche Bologna on Wednesday, August 4, 2021

„Es gibt nur einen Feind, das Virus. Der Fehler besteht darin, uns in zwei Lager zu spalten, die für die eine oder die andere Seite – entweder „Vax“ oder „No vax“ – Partei ergreifen. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, nicht Impfgegner sind, sondern einfach nur Menschen sind, die Angst haben. Und genau deshalb müssen wir für sie da sein, ihre Zweifel zerstreuen und sie begleiten, als ob wir sie auf eine Notoperation vorbereiten müssten. Beim Zahnarzt lasse ich mir, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Betäubungsspritze geben. Ich vertraue auf sein Fachwissen, ohne dass eine Bewegung „No Anaesthetic“ gegründet wird. Warum ist das beim Impfstoff anders?“, fasst Giurdanella, der zum Nachdenken und zur Einheit aufrufen will, seine Gedanken zusammen.

Facebook/Ordine delle Professioni Infermieristiche Bologna

Diesen Worten, die zu besserem gegenseitigen Verständnis mahnen, ist nichts hinzuzufügen. Ob sie aber auf fruchtbaren Boden fallen werden, steht auf einem anderen Stern.

Von: ka