Von: ka
Versilia – Ein Kindergarten in der Versilia – eine Landschaft in der nordwestlichen Toskana – war kurz vor Weihnachten Schauplatz eines unglaublichen Vorfalls.
Angeblich weil er „zu unruhig und zu lebhaft“ sei, wurde einem Vierjährigen als Einzigem des ganzen Kindergartens und vor den Augen der anderen Kinder ein Weihnachtsgeschenk verwehrt. Nachdem der kleine Bub unter Tränen den Vorfall seiner Mutter geschildert hatte, machte die Frau den Fall in den sozialen Netzwerken öffentlich. Während die Erzieherinnen sich entschuldigten und beteuerten, die Geschenkübergabe nachzuholen, kündigte die Schulbehörde für die betroffenen Lehrpersonen disziplinarrechtliche Konsequenzen an.
Wie es die Tradition will, wurden in einem Kindergarten in der Versilia am letzten Kindergartentag vor Weihnachten die Geschenke, die die Erzieherinnen vom „Babbo Natale“ erhalten hatten, an die Kinder verteilt.
Wie jedes Jahr war unter den Kindern die Aufregung und die Spannung, welche Geschenke der Weihnachtsmann für sie ausgesucht hatte, groß. Genauso wie alle anderen Kinder kann es auch der vierjährige „Giovanni“(Name von der Redaktion geändert) kaum erwarten, sein Weihnachtsgeschenk entgegenzunehmen und es auszupacken. Bei der Verteilung der Geschenke ging „Giovanni“ als Einziger des ganzen Kindergartens aber leer aus.
Und es handelte sich nicht um ein Versehen. Die Erzieherinnen teilten dem kleinen, weinenden Bub mit, dass er „böse“ und „aufgrund seines Charakters zu lebhaft und zu unruhig“ sei. „Wenn du dich ordentlich aufführen wirst, wirst du es im Januar bekommen“, so die Erzieherinnen zum Kleinkind. „Giovanni“, der als Einziger ohne Geschenk nach Hause gehen musste, schämte sich sehr und war tief gekränkt.
Als ihr weinender Sohn ihr vom Vorfall erzählte, konnte die Mutter ihren Ohren kaum trauen. Sie machte das Geschehene in den sozialen Netzwerken öffentlich und rief sofort die Erzieherinnen und die Leiterin des Kindergartens an, um von ihnen eine Erklärung zu verlangen. „„Babbo Natale“ ist nicht vorbeigekommen und er muss auf das nächste Jahr warten“, bestätigte ihr angeblich eine Erzieherin. Sie fügte hinzu, dass der Bub „zu undiszipliniert und zu übermütig“ sei.
Der Vorfall schlug aber bald hohe Wellen und den Erzieherinnen wurde schnell bewusst, dass sie einen schweren Fehler begangen hatten. Die Leiterin des Kindergartens entschuldigte sich bei den Eltern des Buben. Die Erzieherinnen versprachen der Mutter, die Geschenkübergabe rasch nachzuholen.
Aber der Schaden war bereits angerichtet. Die Leiterin der zuständigen Schulbehörde, Donatella Buonriposi, teilte die Einleitung einer internen Untersuchung mit. Für die betroffenen Erzieherinnen schloss sie disziplinarrechtliche Konsequenzen nicht aus. Vor der Untersuchungskommission werden sie erklären müssen, ob das von ihnen gegenüber dem Kind gewählte Verhalten mit einer pädagogisch fundierten, das Wohl des Kindes respektierenden Erziehung in einem Kindergarten in Einklang zu bringen ist.