Es gab Stornierungen

Bär: Urlauber verunsichert – Touristiker besorgt

Donnerstag, 27. April 2023 | 11:25 Uhr

Bozen – Kommt der Bär, gehen die Touristen: Diese Befürchtung haben Südtirols Gastwirte laut Radioberichten für das Frühjahrs- und Sommergeschäft. Wie HGV-Präsident Manfred Pinzger erklärt, häufen sich nach der tödlichen Bärenattacke in Südtirols Nachbarprovinz Trient die Anrufe besorgter Gäste im Ultental sowie am Deutschnonsberg. Es soll sogar schon zu abgesagten Urlauben gekommen sein. Besonders Italiener sind vorsichtig.

Im Trentino gibt es auch Aufrufe von Tierschützern, den Urlaub in jenen Gebieten abzusagen, wo gefordert wird, dass Bären abgeschossen werden.

Tauber: „Sorgen müssen ernst genommen werden“

SVP-Landtagsabgeordneter Helmut Tauber begrüßt das Informationstreffen, zu dem Landesrat Arnold Schuler in punkto Bärenmanagement in Südtirol die Bürgermeister und Vertreter der Landwirtschaft, des Tourismus und der Jagd geladen hatte.

Für Tauber besteht absoluter Handlungsbedarf, wobei der nationale Gesetzgeber nun gefordert sei. Insofern findet Tauber die Marschrichtung richtig, verstärkt gemeinsam aufzutreten und klare Forderungen in Richtung nationaler Gesetzgeber zu setzen.

„Auch in Südtirol nehmen die Sorgen, vor allem in der Landwirtschaft und im Tourismus zu. Besonders in Gebieten, in denen es jüngst zu Sichtungen oder Nachweisen von Großraubwild gekommen ist, ist der Unmut groß. Dieser muss ernst genommen werden, indem entsprechende Maßnahmen gesetzt werden“, fordert der Landtagsabgeordnete. Nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste von außerhalb blicken auf das Trentino und fragen sich, was das für Südtirol bedeutet. „Für mich ist klar, dass endlich gesetzliche Schritte unternommen werden müssen, damit in bestimmten Situationen Problemtiere entnommen werden können. Die Sicherheit der Bewohner muss im Vordergrund stehen“, unterstreicht Tauber.

Notwendig sei zudem ein noch engmaschigeres Monitoring der Bären und Wölfen und die Schaffung von größeren gesetzlichen Spielräumen, um unmittelbar eingreifen zu können. Gerade die Landwirtschaft, die durch die Pflege der Almen einen großen Mehrwert für die Gesellschaft und das Ökosystem leistet, müsse in der Priorität vor dem Schutz des Großraubwildes stehen, ist Tauber überzeugt.

„Südtirol ist ein dicht besiedeltes Gebiet und landwirtschaftlich und touristisch stark genutzt. Das soll auch weiterhin so bleiben. Daher sind klare Maßnahmen im Bereich der Bären- aber auch der Wolfpopulation unabdingbar und umzusetzen“, so der Landtagsabgeordnete abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen