Gründung der SVP vor 75 Jahren in der Villa Malfèr in Bozen-Gries

„Besonnenheit und Zusammenhalt als Stärken“

Donnerstag, 07. Mai 2020 | 16:29 Uhr

Bozen – „Gerade in beschwerlichen Zeiten braucht es eine konstante, besonnene und ausgleichende Politik, die Verantwortung übernimmt und gerade jetzt zeigt es sich mehr denn je, wie wichtig eine unabhängige und selbstständige Partei als Vertretung eines Landes ist “, unterstreicht SVP-Obmann Philipp Achammer. Genau deshalb sei die Südtiroler Volkspartei am 8. Mai 1945 gegründet worden: „Seither wurden gemeinsam viele kleine und große Krisen gemeistert. Und auch jetzt braucht es eine gleichermaßen umsichtige wie mutige Politik, um einen ebenso schwierigen Weg zu gehen – und die Folgen der Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.“

„Gerade jetzt braucht es Besonnenheit und Zusammenhalt“, nennen SVP-Obmann Philipp Achammer und dessen Stellvertreter Daniel Alfreider, Karl Zeller und Angelika Wiedmer sowie Landeshauptmann Arno Kompatscher die Stärken der Südtiroler Volkspartei, die sich seit nunmehr 75 Jahren mutig für das Land Südtirol einsetzt. „Unsere Politik der Verständigung, des Ausgleichs und der Verantwortung ist weiterhin zeitgemäß und notwendig; deshalb werden wir das Erbe unserer Gründerväter auch wachhalten.“ Am 8. Mai 1945 wurde die Südtiroler Volkspartei in der Villa Malfèr in Bozen-Gries gegründet. „Unsere Minderheit ist damals geschlossen einem Weg gefolgt, der sehr steinig und beschwerlich war, schlussendlich aber die Grundlage für die positive Entwicklung unseres Landes darstellte.“ Noch immer stehe der Einsatz für den Schutz der deutsch- und ladinischsprachigen Minderheit und für mehr Selbstständigkeit im Rahmen von Autonomie im Mittelpunkt: „Wir werden diesen Südtiroler Weg weiter beharrlich beschreiten – gerade jetzt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.“

Nur sechs Tage nach dem Kriegsende in Italien wurde im ersten Stock der Villa Malfèr (heute Villa Ravanelli) im Bozner Stadtteil Gries die Südtiroler Volkspartei gegründet. Möglich gemacht hatten dies die amerikanischen Besatzer, die – trotz des Misstrauens von italienischer Seite – die Gründung einer demokratischen Partei für die Deutschen und Ladiner in Südtirol zugelassen hatten. So wurde am 8. Mai 1945 von 19 Männern ein erstes Parteiprogramm beschlossen – und der Bozner Kaufmann Erich Amonn zum ersten Parteiobmann gewählt. Bauernführer Josef Menz-Popp stand ihm als Stellvertreter zur Seite, Rechtsanwalt Josef Raffeiner fungierte als Generalsekretär.

„Wir sind dankbar, dass vor genau 75 Jahren dieses wichtige und mutige Zeichen des Zusammenhaltes und der Stärke unserer Minderheit gesetzt wurde und wir danken allen Ehrenamtlichen, die sich in all diesen Jahren in den Dienst unserer Partei gestellt und somit einen Beitrag für uns Land geleistet haben“, betont SVP-Obmann Philipp Achammer. Die Südtiroler Volkspartei werde auch weiterhin auf allen Ebenen die politischen Interessen der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung vertreten. „Nur wenn wir uns an den Grundwerten unserer Partei orientieren, werden wir die Zukunft unseres Landes erfolgreich weiter gestalten können.“ Der beharrliche Einsatz für Autonomie und Selbständigkeit sei auch in unserer Zeit dringend notwendig – immer im Sinne der Verständigung und mit der Bereitschaft zu Kompromissen: „Die derzeitigen zentralistischen Entscheidungen auf Staatsebene veranlassen uns einmal mehr, unseren eigenen Südtiroler Weg weiter kontinuierlich zu beschreiten.“

Wird an die Gründung der Südtiroler Volkspartei erinnert, dann muss auch an den unvergessenen Ehrenobmann Silvius Magnago gedacht werden: „Er ist stets energisch, aber immer ausgleichend den Weg des Machbaren gegangen – und wird uns ein großes Vorbild bleiben“, erklären der SVP-Obmann und dessen Stellvertreter. Am 25. Mai 2020 jährt sich sein Tod zum zehnten Mal. „Ein Dank geht darüber hinaus an alle Frauen und Männer, die sich seit der Gründung für die Südtiroler Volkspartei und somit für das Wohl unserer Bevölkerung eingesetzt haben. Und ganz besonders an alle Orts-, Bezirks- und Landesfunktionäre, die sich in der derzeitigen Krise für Land und Leute einsetzen.“

Die Gründungsmitglieder der Südtiroler Volkspartei: Erich Amonn, Bozen; Hans Baur, Bruneck; Toni Ebner, Bozen; Hans Egarter, Meran; Fritz Führer, Bozen; Hans Gamper, Algund; Alois Pfitscher, St. Leonhard in Passeier; Josef Graber, Reischach/Bruneck; Ludwig Gröbner, Gossensass; Karl Heiß, Pens/Sarntal; Franz Innerhofer-Tanner, Obermais-Meran; Sebastian Mair, Pens/Sarntal; Josef Menz-Popp, Marling; Josef Nock, Lana; Leo von Pretz, Mittewald; Alois Puff, Bozen-Gries; Albert Rieper, Vintl; Franz Strobl, Toblach; Günther von Unterrichter, Sarns/Brixen.

Die bisherigen Parteiobmänner der Südtiroler Volkspartei: Erich Amonn (1945-1948); Josef Menz-Popp (1948-1951); Toni Ebner (1951-1952); Otto von Guggenberg (1952-1954); Karl Tinzl (1954-1956); Toni Ebner (1956-1957); Silvius Magnago (1957-1991); Roland Riz (1991-1992); Siegfried Brugger (1992-2004); Elmar Pichler Rolle (2004-2009); Richard Theiner (2009-2014); Philipp Achammer (seit 2014).

SVP Senioren: „Größte Wertschätzung für die Verdienste unserer Parteiobmänner und Landeshauptleute“

„Die Erfolgsgeschichte der Südtiroler Volkspartei ist untrennbar mit dem jahrzehntelangen, beherzten Einsatz von unseren Parteiobmännern und Landeshauptleuten verbunden. Den Südtirolern der Nachkriegszeit ist es zu verdanken, dass sie durch die Gründung der Südtiroler Volkspartei und ihrem beherzten Einsatz Südtirol nach dem Krieg in eine bessere Zukunft geführt haben“, erklärt der Vorsitzende der SVP-Seniorenbewegung, Otto von Dellemann.

Am 8. Mai 1945 wurde die Südtiroler Volkspartei gegründet. Dieses Datum jährt sich heuer zum 75. Mal. Die Südtiroler Volkspartei hat die Geschichte Südtirols entschieden mitgestaltet. „Unsere ältere Generation hat nach dem Ende des 2. Weltkriegs mit der Gründung der Südtiroler Volkspartei einen mutigen und zukunftsträchtigsten Schritt gesetzt. Der Bozner Kaufmann Erich Ammon gründete am 8. Mai 1945 die Südtiroler Volkspartei mit dem Ziel die deutsche und ladinische Minderheit zu schützen. Wir dürfen niemals vergessen, wer das Fundament für den heutigen Wohlstand gelegt hat. Dankbarkeit gegenüber jenen mutigen Männern und Frauen, welche nach dem Krieg die Zukunft Südtirols in die Hand nahmen und in eine bessere Zukunft führten ist unsere Verpflichtung“, betont von Dellemann. In der Zeit ab der Gründung bis heute hätten insbesondere die Parteiobmänner und die Landeshauptleute in ihrer jeweiligen Amtsperiode umsichtig die richtigen Weichen für eine Weiterentwicklung des Landes und für das Wohlergehen der Südtiroler und Südtirolerinnen gestellt.

“Wir sollten den heutigen 75. Geburtstag der Südtiroler Volkspartei auch dazu nutzen, der Generation unserer Großeltern und Eltern von ganzen Herzen dafür zu danken, dass sie unter großem Zusammenhalt und mit vereinten Kräften Südtirol neu aufgebaut haben. Ihnen gilt unsere höchste Wertschätzung!”, fasst von Dellemann zusammen.

Von: mk

Bezirk: Bozen