Von: mk
Neumarkt – Im Ratssaal der Gemeinde Neumarkt wurde das Blumenwiesen-Handbuch vorgestellt. Weitere Vorstellungen werden folgen.
Projektleiterin Viola Ducati vom Dachverband für Natur und Umweltschutz stellte das Projekt Blumenwiesen vor. In Zusammenarbeit von Gemeinden, Zivilgesellschaft und den Partnerorganisationen sollen Rasen- und Brachflächen in artenreiche Blumenwiesen umgewandelt werden, zur Förderungen der Biodiversität in Siedlungsräumen und zum Nutzen der Tiere und der Menschen. Das Projekt wird vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg, dem Verein Sortengarten Südtirol und dem Institut für Alpine Umwelt des Forschungszentrums Eurac Research durchgeführt, mit Förderung der Stiftung Südtiroler Sparkasse und in Zusammenarbeit mit dem Verein Filiera Futura.
Alle relevanten Informationen dazu finden sich auf der Website www.blumenwiesen-pratifioriti.bz.it. Dort kann auch das Blumenwiesen-Handbuch in deutscher und italienischer Sprache heruntergeladen werden, eine Handlungsanweisung für die Gemeinden, aber auch für Imker, Gärtnerinnen, Gartenliebhaber und Landwirtinnen, um selbst eine Blumenwiese anzulegen.
Die Gastgeberin Karin Jost, Bürgermeisterin der Gemeinde Neumarkt, berichtete, dass Neumarkt am Projekt teilnimmt und derzeit eine Fläche an der Südeinfahrt des Dorfes in eine Blumenwiese umwandelt. Die Gemeinden kümmert sich um Aussaat und die Pflege. Sie wird dabei von Experten des Versuchszentrum Laimburg beraten, den ortstypischen Samen werden kostenfrei vom Verein Sortengarten Südtirol geliefert. Vereine und Schulklassen werden in die Pflege und Bewirtschaftung der Blumenwiese einbezogen.
Kurt Kusstatscher vom Verein Sortengarten Südtirol erklärte den Anwesenden, wie man eine Blumenwiese anlegt, worauf zu achten ist, und wie man die Wiese danach pflegt, damit aus einem ehemaligen Brachland ein bunter Blütenteppich wird. Hansjörg Zelger, Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch Unterland, sagte, „wir wollen die Biodiversität in landwirtschaftlich sehr intensiv genutzten Gebieten fördern.“
Die Veranstaltung in Neumarkt war der Auftakt für Vorstellungen des Handbuchs in allen Bezirken. Am 11. Juni um 18.30 Uhr in der Stadtbibliothek Bruneck, weitere Veranstaltungen werden im Herbst folgen. All dies zur Förderung der Artenvielfalt. „Artenvielfalt sollte selbstverständlich sein, aber sie ist es nicht“, sagt Viola Ducati. „Man muss ihr Raum geben.“
Die Anlage der Blumenwiesen sei eine bewusste Entscheidung, es sei zudem nötig, etwas Geduld zu haben, da Unkraut schneller sprießt als die Wildkräuter und der Großteil der Wildblumen erst nach der Überwinterung blüht. Die Flächen sind im Aussaatjahr oft unregelmäßig bewachsen und sehen für Rasen-Liebhaber unordentlich aus. „Wir müssen lernen, die Natur wieder in all ihren Formen zu akzeptieren,“, so die Unterstützer des Projekts, „nicht nur, wenn sie sauber und akkurat beschnitten ist.“
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