Von: mk
Bozen/Bruneck – Laut Medienberichten soll der ehemalige Brunecker Bürgermeister Roland Griessmair (SVP) ein Angebot aus Rom erhalten haben: Als Unterstaatssekretär im Regionenministerium könnte er künftig als sogenannter „Kümmerer“ für Minderheiten tätig werden.
Für den Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes, Christoph Schmid, ist das ein fatales Signal. Er fragt: „Reichen unsere gewählten Vertreter in Rom nicht aus? Ist das vielgerühmte Autonomiestatut so schwach, dass wir zusätzlich einen ‚Kümmerer‘ brauchen?“
Schmid erkennt in dieser Personalie eine gezielte Einflussnahme der italienischen Regierung – „eingefädelt durch Griessmairs Vertrauten, den Minister der Brüder Italiens, Francesco Lollobrigida, und unterstützt vom bekennenden Südtirol-Gegner Alessandro Urzì“.
„Wenn Urzì solche Initiativen mitträgt, sollten bei uns alle Alarmglocken schrillen“, warnt Schmid. Auch SVP-Größen wie Luis Durnwalder und Karl Zeller hätten in der Vergangenheit ähnliche Angebote bewusst abgelehnt – und das aus gutem Grund. Denn laut italienischem Recht sei ein Unterstaatssekretär Teil der Regierung, also alles andere als „blockfrei“.
Der Ruf nach einem (gekrönten) Kümmerer sei nichts anderes als eine weitere, schleichende Preisgabe der politischen Eigenständigkeit Südtirols. „Lieber arrangiert man sich im kleinen Kämmerlein mit Rom, als gemeinsam mit der Schutzmacht Österreich für eine Weiterentwicklung der Autonomie zu verhandeln. Lieber steht man mit dem Gesicht nach Rom – und mit dem Hintern nach Wien“, kritisiert Schmid scharf.
„Nicht zuletzt drängt sich der Verdacht auf, dass es hier auch um Postenschacher geht – auf dem Rücken unserer Autonomie“, so der Landeskommandant abschließend.
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