Von: luk
Bozen – Sinkende Wahlbeteiligungen werden von vielen Seiten als Ausdruck für die Krise der Demokratie gedeutet. Doch gibt es über die Wahl hinaus viele Möglichkeiten, Bürger an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Welche dies sind und wo die Vorteile und Grenzen von partizipativer Demokratie liegen, darüber sprechen Experten auf einer internationalen Tagung im Bozner Forschungszentrum Eurac Research am Montag, 10. Dezember.
Experten aus dem In- und Ausland erörtern im Rahmen der Tagung verschiedene Formen, wie Bürger in politische Entscheidungen miteinbezogen werden können. Dazu analysieren sie unterschiedliche Modelle des Meinungsaustauschs mit Bürgern. Die Wissenschaftler ziehen außerdem Vergleiche zwischen Italien und Deutschland, um zu verstehen, wie partizipative Demokratie funktionieren kann. So ist beispielsweise das Instrument der öffentlichen Debatte in Italien seit August 2018 gesetzlich verankert. Das bedeutet, dass vor jedem großen Bauvorhaben eine öffentlich zugängliche Diskussionsveranstaltung mit allen Interessensgruppen stattfinden muss. „Wenn Raum für verschiedene Meinungen, Erfahrungen und auch Kompetenzen geschaffen wird und diese auch angemessen in Entscheidungen miteinfließen, trägt dies dazu bei, dass bessere und nachhaltige Lösungen entstehen. Konflikte können so konstruktiv gelöst und Entscheidungen gemeinsam getragen werden“, erklärt Martina Trettel, Expertin für partizipative Demokratie von Eurac Research.
Die Veranstaltung findet am Montag, 10. Dezember von 14.00 bis 18.30 Uhr im Forschungszentrum Eurac Research statt. Vortragssprachen sind Deutsch und Italienisch mit Simultanübersetzung.
Die Teilnahme ist kostenlos, es wird jedoch um Anmeldung gebeten: federalism@eurac.edu