„Arbeitsplätze gehen verloren“

BürgerUnion zum Voucher: „Desaströse Bilanz nach 50 Tagen“

Freitag, 08. September 2017 | 17:05 Uhr

Bozen – Als desaströs, aber vorhersehbar bezeichnet die BürgerUnion die Bilanz nach 50 Tagen Voucher-Ersatz Presto. “Wer, so wie wir, befürchtet und angekündigt hat, dass durch das neue System tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen werden, wurde leider aufs Bitterste in seinen Befürchtungen bestätigt”, schreibt der Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Aussendung der Partei.

Gerade mal 6.742 Arbeitsverhältnisse wurden Italienweit in den ersten 50 Tagen abgeschlossen. “Die neuen Voucher liegen damit glatte 80 Prozent hinter den Zahlen der alten Lohngutscheine. Allerdings erscheinen mir die zahlen mehr als logisch, wurden doch von vornherein alle Betriebe mit mehr als fünf Angestellten sowie alle Betriebe im Bausektor vom System ausgegrenzt. Immerhin sind dies 90 Prozent der Betriebe, welche mit dem alten System Arbeitsplätze geschaffen haben”, so Zwerger weiter.

Auch die Landwirte können gerade jetzt in der anlaufenden Erntezeit kaum auf Hilfskräfte mittels Voucher zurückgreifen, so die BürgerUnion: “Landwirte dürfen nämlich nur Arbeitslose, Rentner und Studenten anstellen. Ganz abgesehen vom bürokratischen Spießrutenlauf der allmorgendlichen Meldung durch den Arbeitgeber und die allabendliche Bestätigung durch den Arbeitnehmer. Arbeitsplatzbeschaffung sieht anders aus.”

Zwerger fordert abschließend ein radikales Umdenken: „Der alte Voucher, der 134 Millionen Mal angewandt wurde und somit eine riesige Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen hat, muss, so radikal er abgeschafft wurde, wieder eingeführt werden. Alles andere ist Augenauswischerei und ein Zuckerle für ewiggestrige Klassenkämpfer, wenn auch ein bitteres und vor allem kontraproduktives.”

Von: mk

Bezirk: Bozen