Öffentliche Grünanlagen: Polizei verstärkt Kontrollen

Covid-19-Krise: Meraner Stadtrat ergreift neue Maßnahmen

Montag, 16. März 2020 | 18:20 Uhr

Von: mk

Meran – Seit dem Ausbruch der Covid-19-Krise besprechen die Mitglieder der Meraner Stadtregierung täglich in einer Krisensitzung die neuesten Entwicklungen und die zu ergreifenden Maßnahmen, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen und die Bevölkerung zu schützen. In der heutigen Sitzung galt die Aufmerksamkeit der Stadtverwalter drei Themen:

Korrekter Umgang mit Hausmüll

Um die Infektionskette von Covid-19 zu unterbrechen, ist in der aktuellen Lage auch ein umsichtiger Umgang mit Abfällen unerlässlich. “Das Istituto Superiore di Sanità in Rom hat diesbezüglich Handlungsanweisungen erarbeitet, die wir in Meran – auch zum Schutz unserer Mitarbeiter – umsetzen wollen”, erklärte Stadtwerke-Direktor Claudio Vitalini.

Haushalte mit Personen in häuslicher Isolation oder positiv getesteten Personen – Der in diesen Haushalten anfallende Müll darf nicht mehr getrennt werden. Es müssen zwei oder drei reißfeste Säcke (übereinander) in einem Behälter – möglichst mit Pedal – verwendet werden. Alle Abfälle (Plastik, Glas, Papier, Kompostierbares, Metall, Restmüll) sind als Restmüll zu entsorgen. Auch Papiertaschentücher oder Küchenrollen, Atemmasken, Handschuhe und Einwegbetttücher sind auf diese Weise im Restmüll zu entsorgen. Die Abfallsäcke sind mit Bändern oder Klebestreifen fest zu verschließen, ohne die Säcke zusammenzudrücken oder zu beschädigen.

Es sind dabei Wegwerfhandschuhe zu verwenden. Nach dem Verschließen der Abfallsäcke sind die verwendeten Einweghandschuhe in neue Abfallsäcke (zwei bis drei reißfeste Säcke übereinander) zu werfen. Unmittelbar danach müssen die Hände gründlich gewaschen werden. Die Abfälle sind täglich zu entsorgen. Haustiere sollen keinen Zutritt zu dem Raum haben, in dem sich die Abfallsäcke befinden.

Haushalte ohne Personen in häuslicher Isolation – Für Haushalte mit nicht positiv getesteten und sich nicht in häuslicher Isolation befindlichen Personen hingegen gelten folgende Anweisungen: Die Mülltrennung ist wie gewohnt fortzuführen. Bei Erkältung sind Papiertaschentücher zu verwenden und anschließend im Restmüll zu entsorgen. Benutzte Atemmasken und Handschuhe sollen in den Restmüll geworfen werden. Für den Restmüll sind zwei bis drei übereinander gestülpte reißfeste Säcke im gewohnten Müllbehälter zu verwenden. Müllsäcke müssen gut verschlossen und in der für den Restmüll üblichen Weise entsorgt werden.

Stadt wird desinfiziert

Um Viren und Bakterien abzutöten und dadurch die Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Coronavirus zu schützen, werden die Stadtwerke Meran in Absprache mir dem Sanitätsbetrieb Sterilisierungsaktionen in Meran durchführen: Druckknöpfe, Handläufen u.ä. im Freien, etwa Ampelanlagen, Müllcontainer und Geländer und Gehsteige werden mit einem Desinfektionsmittel besprüht. Diese Maßnahmen werden getroffen, wenngleich es vonseiten der staatlichen Behörden weder Vorschriften noch Empfehlungen in diesem Sinne gibt.

Stadtwerke-Direktor Claudio Vitalini: “Wir müssen uns auf Einsätze beschränken, die einen konkreten Nutzen für die Allgemeinheit haben. Unsere Ressourcen sind beschränkt, und es kann jederzeit auch in unserem Team zu Ausfällen wegen Ansteckung oder Quarantäne kommen.”

Brunnen werden vorzeitig in Betrieb genommen

In der Kurstadt gibt es 69 öffentlich zugängliche Trinkbrunnen, die üblicherweise nach der Wintersperre bis Ostern wieder in Betrieb genommen werden. Diese sollen nun vorzeitig gereinigt werden und wieder Wasser spenden, damit es im Freien die Möglichkeit gibt, sich die Hände zu waschen.

Öffentliche Grünanlagen: Polizei verstärkt Kontrollen

In diesen Tagen wurden verschiedene Fälle von Menschenansammlungen in öffentlichen Parkanlagen gemeldet. Die Ortspolizei wurde angewiesen, die Kontrollen zu verschärfen. “Wir appellieren erneut an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein: Es gilt jetzt, Menschenansammlungen zu meiden. Es geht darum, sich selbst und andere vor Ansteckung zu schützen und damit die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Treffen von mehreren Personen bewirken das genaue Gegenteil. Wir müssen uns alle an die Regeln halten, ansonsten sind wir gezwungen, auch die öffentlichen Grünanlagen zu sperren”, so Bürgermeister Paul Rösch.

“Wir möchten erneut darauf hinweisen, dass nur durch die Verminderung der persönlichen sozialen Kontakte die Ausbreitung des Corona-Virus eingedämmt werden kann. Deshalb sollten Bürger und BürgerInnen den Kontakt untereinander vermeiden und alle weiteren vorgeschriebenen Verhaltensregeln beachten. Händewaschen spielt eine entscheidende Rolle bei der Hygiene”, betonte Martina Born vom Sanitätsbetrieb.

Beiträge an Vereine: Frist verlängert

Laut Verordnung zur Vergabe von Beiträgen an die Vereine werden Zuschüsse nur dann gewährt, wenn beim zuständigen Amt die Rechenschaftsberichterstattung über den im Vorjahr ausgezahlten Zuschuss vorgelegt wird. Diese muss spätestens bis zum 31. März des Folgejahres eintreffen. Angesichts der aktuellen Krisensituation hat die Stadtregierung in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, die Frist vom 31. März auf den 30. Juni zu verlegen.

Öffentlicher Nahverkehr weiter eingeschränkt

Zur Vorbeugung gegen die Ausbreitung des Coronavirus wurde der öffentliche Nahverkehr weiter eingeschränkt. Ab heute gilt bis auf Widerruf für die SASA-Linien der Feiertagsfahrplan auch an den übrigen Werktagen, also von Montag bis Samstag:

Linie 1: alle 20 Minuten;

Linien 3, 4 und 6: alle 60 Minuten mit zusätzlichem Bus;

Linie 210: alle 30 Minuten mit zusätzlichem Bus;

Linie 211: alle 30 Minuten;

Linien 212, 213 und 221: alle 60 Minuten;

Linie 13: aufgehoben.

 

Bezirk: Burggrafenamt