Ein Kommentar

Den Tatsachen ins Auge schauen

Dienstag, 18. April 2023 | 01:03 Uhr

Bozen/Trient – Ein 26-Jähriger aus dem Val di Sole ist beim Joggen ums Leben gekommen – wegen einer Bärenattacke. Die Familie, Freunde und das gesamte Tal trauern um Andrea Papi und fordern Konsequenzen. Die Einwohner haben seit Langem befürchtet, dass es irgendwann zu so einer Tragödie kommt. Sogenannte Tierschützer lässt das aber offenbar kalt.

Zu viele Bären würden im Trentino in den Wäldern herum streifen, das Projekt Life Ursus sei aus den Fugen geraten, sagen die Bewohner im Tal. Ähnlich sieht es auch die Landesregierung im Trentino.

Diese will Meister Petz nicht ausrotten. Stattdessen soll die Zahl der Bären auf ein verträgliches Maß reduziert werden, während man zugleich aggressive Exemplare entnimmt.

Doch selbst nach so einem einschneidenden Erlebnis wie dem Tod eines jungen Menschen legen einige ihre Scheuklappen nicht ab. Ökofundamentalisten beschimpften online die Familie von Andrea Papi, noch während sie um ihren Verlust trauerte.

Tierschützer erwirkten vor dem Verwaltungsgericht die Aufhebung des Abschussbefehls, obwohl die Bärin keine Scheu zeigt, Menschen zu attackieren. Irgendwann müsste der Groschen doch bei jedem fallen, möchte man meinen. Statt den Tatsachen ins Auge zu schauen, bleiben manche aber lieber in ihrer Ideologie gefangen.

Von: mk

Bezirk: Bozen