Kommentar

Ethnisches Scharmützel nach Drehbuch

Dienstag, 22. November 2016 | 18:18 Uhr

Bozen – Haben sich die Italiener beim „landesüblichen Empfang“ des EU-Kommissionspräsidenten Jean Claude Juncker in Bozen an den Schützen gestört, oder war es der Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì? Sprachen die Deutschen den Italienern die „Integrationsfähigkeit“ ab, oder war es die Süd-Tiroler Freiheit? Immer wieder schaffen es kleine Parteien durch polemische Aussagen, in den Mittelpunkt zu rücken.

Die Salven im ethnischen Scharmützel laufen fast schon nach Drehbuch ab. Oft reicht eine falsche Taste, um die Klaviatur des Schlagabtauschs erklingen zu lassen.

Insofern hat Landeshauptmann Arno Kompatscher recht, wenn er meint, dass mit Südtirol etwas nicht stimme. Und er liegt auch richtig, wenn er die Politik dafür verantwortlich macht.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Gesellschaft weiter als die Politik ist. Gefährlich wird es allerdings, wenn die Lauten die Stimmung der Gesellschaft beeinflussen – wie man es derzeit nicht nur in den USA erlebt.

Von: mk

Bezirk: Bozen