Kommission muss endgültige Entscheidung treffen

EU-Behörde: „Glyphosat ist nicht krebserregend“

Donnerstag, 16. März 2017 | 11:59 Uhr
Update

Helsinki – Experten der EU-Chemikalienagentur Echa stufen Glyphosat als nicht krebserregend ein. Dies erklärte die Behörde am Mittwoch in Helsinki, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet.

Das Unkrautvernichtungsmittel erfülle nicht die Kriterien, als Karzinogen, Mutagen oder schädlich für die Fortpflanzung eingestuft zu werden, hieß es. Glyphosat rufe allerdings schwere Augenschäden hervor und sei giftig für das Wasser-Ökosystem – „mit lang anhaltenden Folgen“.

Das offizielle Gutachten muss noch an die EU-Kommission übermittelt werden. Ein Sprecher der Kommission meinte, die Einschätzung der Chemikalienagentur werde „vor der Sommerpause“ erwartet. Die Einschätzung soll als Grundlage für die Entscheidung über eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat in der europäischen Landwirtschaft dienen.

Weil sich die Mitgliedstaaten nicht einig waren, hat die EU-Kommission Ende Juni die Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels um eineinhalb Jahre verlängert. Ende 2017 läuft diese aus. In einem Expertengremium müssen die Mitgliedstaaten bis dahin über eine erneute Verlängerung entscheiden.

Noch im Jahr 2015 hatte die WHO das Pflanzenschutzmittel als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Im vergangenen Jahr änderte die Weltgesundheitsorganisation allerdings ihre Einschätzung und hält Glyphosat mittlerweile für unbedenklich.

Im Juli schränkten die Mitgliedstaaten den Einsatz des Herbizids für öffentliche Parks und Gärten ein und haben einige Zusatzstoffe verboten. Falls das Unkrautvernichtungsmittel vor Ende des Jahres erneut in der EU zugelassen wird, steht es den einzelnen Ländern dennoch frei, die Verwendung von Glyphosat im eigenen Staatsgebiet zu untersagen.

Von: mk

Bezirk: Bozen