Von: mk
Bozen – Unter dem Titel „Wie komplex ist Schule? Fakten zur Arbeitszeit und Arbeitsbelastung von Lehrpersonen darstellen“ hat Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) einen Beschlussantrag eingebracht, der vom Landtag mehrheitlich angenommen wurde. Die Landesregierung wurde beauftragt, nach 20 Jahren erstmals wieder eine empirische Studie zur tatsächlichen Arbeitszeit und Belastung von Südtirols Lehrpersonen durchzuführen.
„Die oft hitzigen Debatten zu den Lehrergehältern haben in den letzten Monaten gezeigt, wie sehr faktenbasierte Daten fehlen, um über Südtirols Schulwesen und seine Rahmenbedingungen seriös diskutieren zu können. Denn wer über Bildung urteilt oder gar politische Maßnahmen ergreift, ohne die komplexe Realität des Schulalltags zu kennen, läuft Gefahr, Polemik und Politik auf dem Rücken von Kindern und Lehrpersonen zu betreiben“, so Leiter Reber.
So wie sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gewandelt habe, hätten sich auch die Realitäten an Südtirols Schulen verändert. „Die Aufgaben für Lehrpersonen sind vielseitiger und komplexer geworden. Viele Familienstrukturen sind heute anders und die digitalen Formen der Information, Kommunikation und Freizeitnutzung mit all ihren positiven und negativen Auswirkungen beeinflussen das Schulwesen. Zudem sind an vielen Schulen die sozialen Bedingungen schwieriger geworden und die Sprachkomplexität und Heterogenität der Klassen ist gestiegen“, so der Freie Abgeordnete.
„Die neue Studie soll gemeinsam mit Vertretern der Lehrkräfte aller Schulstufen sowie den Gewerkschaften entwickelt werden. Sie wird eine wichtige Grundlage für alle, die sich ernsthaft mit dem Thema Schule auseinandersetzen. Nur mit Fakten und dem Mut zur Veränderung können die Herausforderungen im Bildungswesen gemeistert werden“, schließt Leiter Reber.
Die erste und bisher letzte vergleichbare Untersuchung stammt aus dem Jahr 2005 und wurde vom damaligen Landesrat Otto Saurer initiiert.
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