Kirk wurde bei Veranstaltung an der Utah Valley University geötet

FBI sieht Verdacht gegen 22-Jährigen in Fall Kirk erhärtet

Montag, 15. September 2025 | 18:24 Uhr

Von: APA/AFP/dpa/Reuters

Fünf Tage nach dem Attentat auf den Vertrauten von US-Präsident Donald Trump, Charlie Kirk, hat sich nach Angaben der Ermittler der Verdacht gegen einen festgenommenen 22-Jährigen erhärtet. Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, teilte am Montag im Sender Fox News mit, die DNA auf der Tatwaffe stimme mit der des mutmaßlichen Schützen überein.

Zudem sei im Elternhaus des Verdächtigen ein schriftlicher Hinweis auf die Tat gefunden worden. Der festgenommene Tyler R. habe darin festgehalten, er habe die Gelegenheit, Kirk zu töten, und werde sie nutzen, sagte Patel. Das Dokument sei zwar zerstört worden, das FBI habe aber “forensische Hinweise auf die Notiz gefunden”.

Verdächtiger verweigert Kooperation mit Behörden

Laut dem Gouverneur von Utah, Spencer Cox, verweigert der Festgenommene die Zusammenarbeit mit den Behörden. Die Ermittler versuchten nun, durch Gespräche mit Freunden und Familie ein Motiv für die Tat zu ermitteln, so Cox. Der mutmaßliche Schütze wird am Dienstag formell angeklagt. Er bleibt in Utah in Haft. Die Tat hatte in den USA Ängste vor einer Zunahme politischer Gewalt geschürt.

R. habe den Ermittlern kein Geständnis abgelegt, sagte Cox dem Sender ABC. “Er kooperiert nicht, aber alle Personen in seinem Umfeld kooperieren, und ich denke, das ist sehr wichtig”, erklärte der republikanische Gouverneur. Eine Person, die mit den Ermittlern spreche, sei sein Mitbewohner, bei dem es sich um eine Transfrau handle. Auf die Frage, ob die Geschlechtsidentität des Mitbewohners für die Ermittlungen relevant sei, sagte Cox, genau das versuche man derzeit herauszufinden.

Der Student, wurde nach einer 33-stündigen Fahndung im Haus seiner Eltern festgenommen. Obwohl er in einer konservativen Region aufwuchs, sei “seine Ideologie ganz anders als die seiner Familie” gewesen, sagte Cox, ohne Details zu nennen. Einem Haftbefehl zufolge hatte R. eine Abneigung gegen Kirk und dessen Ansichten geäußert. Ermittler fanden in vier Patronenhülsen Gravuren. Diese enthielten Verweise auf Internet-Memes und Videospiele. Eine Inschrift lautete demnach: “hey faschist! FANG!”, eine Anspielung auf ein populäres Videospiel.

JD Vance will Kirk-Podcast moderieren

US-Vizepräsident JD Vance will dem getöteten Aktivisten indes “Tribut zollen”, indem er die Moderation einer Episode von Charlie Kirks Podcast übernimmt. Veröffentlicht werden soll die “Charlie Kirk Show” heute um 12.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) auf der bei US-Konservativen beliebten Online-Plattform Rumble.

Seit dem Attentat haben Kirks Ehefrau Erika und Weggefährten wie der ultrarechte Publizist Steve Bannon Kirks Reichweite und Plattformen genutzt, um die Anhänger weiter anzusprechen. Sie bezeichneten Kirk unter anderem als “Amerikas größten christlichen Märtyrer”. Kirks Organisation Turning Point USA verschickte zudem Spendenaufrufe, in denen der Tod des 31-Jährigen mit drastischen Worten als Ansporn zum politischen Engagement dargestellt wurde.

Empörung bei Kirks Anhängern

Die Tötung löste bei Kirks Anhängern Empörung aus. US-Präsident Donald Trump machte die “radikale Linke” für Kirks Tod verantwortlich. “Das Problem liegt auf der linken Seite”, sagte Trump am Sonntag zu Reportern. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, forderte Trump hingegen auf, zur Deeskalation beizutragen. “Führungspersönlichkeiten müssen mit moralischer Klarheit sprechen und handeln. Das muss beim Präsidenten anfangen”, schrieb er in den sozialen Medien.

Kirk, ein entschiedener Verbündeter Trumps, wurde am Mittwoch bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University mit einem einzigen Gewehrschuss aus der Ferne getötet. Mit seiner scharfen Rhetorik, die sich oft gegen Einwanderer und die LGBT-Gemeinschaft richtete, zog er viele Konservative an, erntete aber auch scharfe Kritik.

Kommentare

Aktuell sind 24 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen